23:37-Kanterniederlage gegen Bidasoa Irun
Pfadi Winterthur Handball zog im langersehnten zweiten Heimspiel der Gruppenphase der EHF European League Men 2021/22 gegen den spanischen Vizemeister Bidasoa Irun einen gebrauchten Tag ein, blieb dabei chancenlos und verlor letztlich deutlich mit 23:37. Eine Lehrstunde für unser Team, die für die Entwicklung von grossem Wert sein wird.
Der Gegner liess dabei von Beginn an seine Muskeln spielen, obwohl er vorerst auf seine beiden namhaftesten Akteure – Kreisläufer Julen Aguinagalde und Torhüter José Manuel Sierra – verzichtete. Die Hausherren gingen in der 3. Spielminute noch mit 1:0 durch Stefan Freivogel in Führung und hielten bis zum 3:3 in der 7. Spielminute mit, ehe der Gegner sich innert drei Minuten spielend zum 3:6 absetzen konnte. Nach dem einberufenen Team-Timeout betrat Roman Sidorowicz das Feld und bekleidete die rechte Rückraumposition, die zuvor Rückkehrer Rares Jurca besetzte.
Als Julen Aguinagalde zu Beginn der 12. Spielminute das Feld erstmals betrat, führte sein Team noch mit 6:4, neun Minuten später mit 11:8 und nach einem herrlichen Dreher von Roman Sidorowicz in der selben Spielminute mit 12:9. Immer wenn die Hausherren dabei ins Tempospiel kamen, kreierten sie Chancen und vermochten auch mehrheitlich zu reüssieren. Dennoch gerieten sie plötzlich mit 10:15 und 11:16 ins Hintertreffen. Das Pausenresultat von 12:17 offenbarte dabei, dass zu viele, zu einfache Tore zugelassen wurden.
Nach dem Seitenwechsel hütete Dennis Wipf das Pfadi-Tor. Die beiden Abwehrformationen interpretierten ihre Arbeit mehr und mehr offensiver, sodass vor allem Bidasoa Irun zu vielen schnellen Toren kam. Während der gesamten ersten Halbzeit kamen dabei beide Teams zudem ohne Zeitstrafen aus, dies änderte sich im zweiten Durchgang jedoch. Postwendend führten die Spanier erst mit 22:14 (39. Spielminute) ehe sie gar erstmals mit zehn Toren in Führung zu gehen vermochten (14:24, 41. Spielminute).
1‘121 Zuschauerinnen und Zuschauer (Saisonrekord) bildeten dabei eine grandiose Kulisse. Angeleitet von den treuen «Pfadi-Flyers» klatschten sie auch dann noch rhythmisch, als zehn Minuten vor Spielende gar der 20-Tore-Rückstand drohte. Quälend lange Minuten hatte das Heimteam dabei in der zweiten Hälfte nur drei Tore erzielt und haderte mit sich. Zum Ende hin, als Bidasoa Irun an seinem Spiel im 7:6 experimentierte, konnte es sich doch noch mehrfach und zudem sehenswert auszeichnen. Durch die jungen Lukas Osterwalder und Dominik Ruh etwa, die bis zuletzt ebenso auf dem Feld standen, wie der in der 56. Spielminute eingewechselte Alessio Lioi oder der an diesem Abend aufopferungsvoll kämpfende Henrik Schönfeldt.
Am Ende resultierte eine schmerzhafte 23:37-Kanterniederlage – Pfadi blieb chancenlos. Eigentlich ein Spiel zum Vergessen, ist es für die Entwicklung dennoch bedeutsam. Denn die Lehren, die daraus gezogen werden, sind für die Zukunft von enormem Wert. Vielleicht nicht gerade im ersten Moment, aber irgendwann in absehbarer Zukunft. Zumal Bidasoa-Cheftrainer Jacobo Cuetara an der Pressekonferenz stolz zugab, «heute die beste Version von Bidasoa Irun gezeigt zu haben.» Sein Gegenüber Goran Cvetkovic gestand indes ein, «dass wir mehr von diesem Spiel erwartet haben und wir ehrlicherweise sagen müssen, dass dies in gewissen Punkten letztlich unrealistisch war.»
Aus dem Spiel, das man als «kleines Finalspiel» ausgab, wurde letztlich ein gebrauchter Tag und eine Lehrstunde. Dem Schweizermeister bietet sich aber am kommenden Donnerstag, 16. Dezember 2021 sogleich wieder die Möglichkeit zur «Auferstehung». Ab 20.00 Uhr beim HSC Suhr Aarau gefordert, will es dann gemäss Cheftrainer Goran Cvetkovic «sogleich eine Reaktion zeigen.»
EHF European League Men 2021/22 | R4 (Nachtrag)
Pfadi Winterthur – Bidasoa Irun (ESP) 23:37 (12:17)
Dienstag, 14. Dezember 2021, 18.45 Uhr, AXA Arena Winterthur
Pfadi Winterthur: Wipf (- Paraden), Shamir (8 Paraden); Ott, Osterwalder (2), Schönfeldt (5), Tynowski (3), Pecoraro (2), Dechow, Sidorowicz (2), Jud (5/4), Bräm, Freivogel (2), Lagerquist, Jurca, Ruh (2), Lioi.
Staff: A) Svajlen | B) Cvetkovic | C) Weissig | D) Kieslich.
Abwesende: Vernier, Störchli, Heer, Radovanovic, Tskhovrebadze, Hadj Sadok, Leopold (alle verletzt), Sjöbrink (krank).
Bidasoa Irun: Sierra Mendez, Ledo Menéndez (3 Tore); Cavero Echepare (2), Ugarte Cortes (4), Zabala Ugarteburu (4), Furundarena Maiz (1), Odriozola Yeregui (4), Aguinagalde Akizu (3), Mugica Santiago (3), Azkue Saizar (7), Tesoriere, Da Silva, Nieto Marcos (1), García Rivera (1), Rodríguez Costas, Fernández Clemente (3).
Staff: A) Burguete Sagarzazu | B) Cuétara Larrea | C) Oiarbide | D) Sayar
1121 Zuschauer; EHF-Schiedsrichter Christian Hannes (GER)/David Hannes (GER); EHF-Delegierter Sinisa Rudic (CRO); Strafen: 1:3; Siebenmeter: 4/5 : 4/4.
Livestream auf EHF TV
Live bei Swiss Sport TV
Das Spiel zwischen Pfadi Winterthur und Bidasoa Irun wird live zu sehen sein im Swiss Sport TV.
Swiss Sport TV hat einen linearen frei empfangbaren TV-Sender namens Swiss Sport TV, der in Swisscom TV und Quickline TV verfügbar ist. Sie werden versuchen, alle Spiele auf diesem Kanal zu zeigen. Falls jedoch zwei Spiele gleichzeitig stattfinden oder aus anderen Gründen nicht im Fernsehen gezeigt werden können, werden sie dieses auf ihrer Website zur Verfügung stellen.
EHF European League – Heimspiele 2022
Di. 22.02.22 | 20:45 Uhr | Pfadi – Fenix Toulouse HB (FRA)
Di. 08.03.22 | 18:45 Uhr | Pfadi – Tatran Presov (SVK)
Offen| Pfadi – Füchse Berlin (GER)
Quickline Handball League (QHL) – Nächste Heimspiele in der AXA Arena:
So. 19.12.2021 | 17:00 Uhr | Pfadi Winterthur – TSV St. Otmar St. Gallen
Do. 23.12.2021 | 19:15 Uhr | Pfadi Winterthur – Wacker Thun