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Ein überragendes Kollektiv beim 21:32 (9:16) über den BSV Bern  

Wer hätte das gedacht. Pfadi – an diesem Abend ähnlich ersatzgeschwächt wie sein Gegenüber – demontiert den BSV Bern in dessen Halle regelrecht und siegte mit elf Treffern Differenz. Die Winterthurer zeigten dabei eine geschlossene Mannschaftsleistung, welche in der Defensive zupackte und vorne teilweise herrliche Treffer erzielte. Sie hatten an diesem Abend sehr viele Protagonisten, welche zum Erfolg Wesentliches beitrugen.

Die Winterthurer mussten die Reise nach Bern ohne die beiden erkrankten Luigj Quni und Aleksandar Radovanovic unter die Räder nehmen. Sie starteten mit Matias Schulz im Tor, Adir Cohen auf Halblinks, Kevin Jud als Mittelmann und Pascal Vernier als einzigem Linkshänder in der Mannschaft auf Halbrechts. Die Partie begann mit je einem gehaltenen Siebenmeter, ehe Adir Cohen bei seinem ersten Wurf wuchtig traf. Die Partie war lanciert, die Gäste in der Deckung einmal mehr beim Start bereit. Nach dem 3:3 und etwas mehr als neun Minuten Spielzeit kamen die Winterthurer auch offensiv so richtig in Fahrt. Mit einem hervorragenden Schulz im Rücken trat die Deckung energisch auf, zwang die Berner zu sehr viel Aufwand. Dies provozierte beim Gegner Fehlwürfe und Ballverluste, welche die Gäste resolut zu nutzen wussten. Nach siebzehn Minuten waren die Pfader zum 3:9 enteilt. Gleich mehrere Spieler reihten sich dabei in der Torschützenliste ein, das Team funktionierte auch im Angriff. Der Pausenstand von 9:16 zu Gunsten Pfadi’s entsprach so ganz nicht dem, was man sich nach dem sehr knapp verlorenen Spiel des BSV Bern zuletzt gegen den Meister aus Schaffhausen vorgestellt hatte. Wie es gehen könnte zeigten die Hauptstädter aber in den letzten neun Minuten des ersten Durchgangs. Sie trafen in dieser Zeit fünf Mal. Sollte das die Wende zu Besserem sein?

Mitnichten. Denn Halbzeit zwei brachte nichts Neues. Pfadi powerte weiter, der BSV rieb sich an der Deckung und Schulz weiterhin auf. Und wenn’s mal klappte, waren es Abstauber, welche den Bernern vor die Füsse fielen oder dann Siebenmeter, welche ihnen etwas sehr reichlich zugesprochen wurden. Ihr Coach Aleksandar Stevic konnte machen was er wollte, nichts ging mehr wirklich. Auch die Umstellung der Abwehr nach 45 Minuten vom 5:1 ins defensivere 6:0 brachte nichts zählbares. Rechtshänder Fabrizio Pecoraro traf einmal mehr vom falschen Flügel, spielte wenig später seinem Gegenüber Joël Bräm gar einen wunderbaren Fliegerpass, welchen der junge Mann blitzsauber einnetzte. Beide trafen sie mit höchster Effizienz je vier Mal. Die Eulachstädter waren an diesem Abend einfach nicht zu packen.

Eine fantastische Teamleistung
Es war eine Demonstration der Einheit. Adi Brüngger hatte einen Fahrplan aufgestellt, das Team zog diesen durch. Adir Cohen – sechzig Minuten und torgefährlich auf der Platte – versteht sich mit dem neunfachen Torschützen Markus Dangers immer besser. Einige Anspiele des jungen Israeli und von Kevin Jud waren von hoher Klasse. Mittelmann und Topscorer Jud war aber auch selber und guter Effizienz torgefährlich. Die Flügelspieler kompensierten die Abwesenheit des verletzten Cédrie Tynowski und dem an die SG Flensburg Handwitt ausgeliehenen Marvin Lier sehr gut. Pascal Vernier, nach langer Zeit wieder im Team, braucht noch einige Spiele um seine Sicherheit und Durchschlagskraft wieder zu finden. Aber er ist jetzt schon ein Unruheherd. Hinten halten Stefan Freivogel, Peter Schramm und Michal Svajlen die Deckung zusammen. Sind diese auf Draht, wird es für alle schwierig, zumal wenn dann noch ein Matias Schulz mit einer Quote von fast 60% zwischen den Pfosten steht. Simon Getzmann sprach denn auch nach dem Spiel im MySports-Interview davon, die aufgelegten Chancen zu wenig genutzt zu haben. Dann sei es eben sehr schwierig, gegen die schnellen Pfader und ihre Konter zu bestehen. Sie seien regerecht überfahren worden. Schulz seinerseits hob danach die kollektive Teamleistung seiner Mannschaft hervor. Sie war in der Tat fantastisch. Und der Argentinier ergänzte noch, dass jetzt einige sehr schwere Spiele anstehen würden. Da sei eine solcher Auftritt gerade die richtige Motivationsspritze.

Telegramm

BSV Bern – Pfadi Winterthur 21:32 (9:16)
Donnerstag, 7. November 2019, 20:15 Uhr, Mobiliar Arena Gümligen

BSV Bern: Tatar, Rosenberg, Rosenberg; Eggimann (2), Schneeberger, Kaleb (1), Baumgartner, Getzmann (9/5), Isailovic, Spinola (3), Gerlich (3/1), Strahm (2), Arn (1), Freiberg.
Trainer: Stevic
Abwesende: Milosevic (üz.); Kusio, Weingartner, Rohr, Mühlemann (verl.).

Pfadi Winterthur: Schulz, Schelling; Ott (1), Pecoraro (4), Cohen (5/2), Dangers (9), Vernier (1), Störchli (1), L. Heer, Bührer, Jud (6), Bräm (4), Freivogel (1), Svajlen, Schramm.
Trainer: Brüngger
Abwesende: Tynowski (verl.);  Quni, Radovanovic (krank), Huber; Schönfeldt, Murri,  (NLB).

1095 Zuschauer; Schiedsrichter Boshkoski/Stalder; Delegierter Widmer; Strafen: 3:4; Siebenmeter: 6/8 : 2/3.

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Bilder Martin Deuring | deuring-photography.com

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Nächste Heimspiele in der AXA Arena:
Mi. 13.11.2019 | 19:30 Uhr | Pfadi Winterthur – Wacker Thun
So. 17.11.2019 | 16:00 Uhr | Pfadi Winterthur – Bjerringbro Silkeborg (DEN) | EHF-Cup Hinspiel 3. Runde
Mi. 20.11.2019 | 19:30 Uhr | Pfadi Winterthur – HSC Suhr Aarau | Schweizer-Cup Viertelfinal