Beim 30:23 (12:11) über den HC Kriens-Luzern überzeugt die zweite Halbzeit
Pfadi Winterthur steht nach dem deutlichen Erfolg gegen den HC Kriens-Luzern im Playoff Halbfinal, dies dank einer starken Defensive, Rückkehrer Matias Schulz, einem überzeugenden Markus Dangers am Kreis und einer insgesamt sehr geschlossenen Mannschaftsleistung. Nach 33 Minuten ging den personell geschwächten Gästen aus der Innerschweiz zusehends die Puste aus. Pfadi legte dagegen einen Zacken zu und schuf sich damit eine respektable Differenz.
Die erste Halbzeit geriet einmal mehr in diesem Duell zu einem Abnützungskampf mit wenigen Toren. Der HC Kriens-Luzern versuchte augenscheinlich mehr über seinen Kreisläufer Filip Gavranovic zum Erfolg zu kommen. Die Zentralschweizer mussten dabei in dieser für sie so eminent wichtigen Partie auf ihren bisherigen Topscorer Luca Spengler verzichten. Der ehemalige Pfadi-Kreisläufer war in dieser ersten Halbzeit denn auch drei Mal erfolgreich. Ansonsten litt die Partie beidseits erneut von zahlreichen Fehlern. Simon Schelling – zuletzt in Luzern im Tor der Pfader in den letzten Minuten einer der Matchwinner – bekam bis zur 19. Minute (8:10) nur gerade einen Ball zu fassen. Es folgte das Comeback des bisher verletzten Matias Schulz. Und dieses verlief sehr erfolgreich. Der argentinische Nationalkeeper sollte bis zu Pause fünf Mal klärend eingreifen, zwei Mal tat er dies bei Penaltys von Severin Ramseier und Hleb Marguz. Die Partie kippte etwas zu Gunsten der Einheimischen. Und es war zugleich ein wichtiges Signal für das, was in Halbzeit zwei folgen sollte.
Die Winterthurer begannen sich ab der 33. Minute (13:12) langsam aber sicher abzusetzen. Das nun merklich druckvollere Spiel zeigte Wirkung. Bis zum 20:14 (42.) trugen sich auf Seiten des Gastgebers nicht weniger als sechs Spieler in die Skorerliste ein. Pfadi zeigte endlich seine breite individuelle Klasse. Der Gegner gab sich jedoch noch nicht vollends auf, verkürzte nach einem weiteren Timeout seines Trainers Goran Perkovac durch den guten Moritz Oertli und Marcel Lengacher wieder etwas. Pfadi Trainer Adi Brüngger reagierte darauf und zog ebenfalls seine Timeout-Karte, mit Wirkung. Zwei Mal der wuchtige und wendige Dangers mit wieder unmöglichen Würfen und sein Kreisläufer-Partner Luigj Quni zogen dem Herausforderer endgültig die Zähne. Von da weg war’s angesichts des klaren Winterthurer Siebentore-Vorsprungs noch ein munteres Hin und Her. Gegen Schluss durfte sich auch Fabrizio Pecoraro sehenswert noch drei Mal in die Liste erfolgreicher Schützen einschreiben lassen. Dies unter nun stehendem Applaus der über 1300 Zuschauer in der AXA Arena.
Ausfälle mit Wille und Überzeugung kompensiert
Das Duell der beiden Viertelfinalisten war insgesamt eine spannende Affiche. Pfadi überzeugte in den drei Begegnungen vorab in der zweiten Halbzeit. Das lag vor allem auch an der physischen Verfassung der Mannschaft, welche bereits die ganze bisherige Saison immer wieder ausgespielt werden konnte. Das Team ist trotz vieler Absenzen zusammen gewachsen. Auch das spielt in der Schlussbetrachtung dieser Serie eine wichtige Rolle. Immer wieder ist es gelungen, diese Ausfälle mit Wille und Überzeugung zu kompensieren. Und die Defensive, mit den Protagonisten Michal Svajlen, Stefan Freivogel, Peter Schramm und nicht zuletzt auch Cédrie Tynowski, ist ein starkes Stück in dieser Winterthurer Mannschaft, in welcher in wichtigen Momenten auch die Torhüter immer eine tragende Rolle spielten. Im Angriff sind die Eulachstädter breit besetzt. Antreiber ist der Nimmermüde Mittelmann Kevin Jud. Er hält das Spiel schnell, derart schnell, dass es den Innerschweizern nach der Halbzeitpause dank gesteigerter Effizienz rasch den Glauben an jenen Erfolg in der Fremde nahm, welcher eine Verlängerung der Serie nach sich gezogen hätte. Sicher spielte auch eine Rolle, dass den Gästen so wichtige Akteure wie Paul Bar, Aleksandar Radovanovic, Luca Engler und Thomas Hofstetter gefehlt haben.
So aber darf sich die Mannschaft von Adi Brüngger ab sofort mit den möglichen Gegnern des Halbfinals auseinandersetzen. Und den Ostersonntag werden sie sicherlich geniessen. Ein erster Schritt ist gemacht. Es ist jedoch noch ein sehr weiter Weg, gespickt mit vielen Hindernissen hin zum zweiten, heiss ersehnten Titel in dieser Saison. Eines ist dabei sicher, die Gegnerschaft wird nicht einfacher.
Telegramm
Pfadi Winterthur – HC Kriens-Luzern 30:23 (12:11)
Samstag, 16. April 2019, 19:30 Uhr, AXA Arena Winterthur
Playoff-Endstand 3:0
Pfadi Winterthur: Schelling, Schulz (19.-53.) Staub (ab 54.); Quni (1), Maros (4), Tynowski (4), Pecoraro (3), Dangers (5), Lier (3), Heer, Jud (5/1), Bräm (1), Freivogel, Cvetkovic, Svajlen, Schramm (4).
Abwesende: Ott, Vernier (verl.), Murri (NLB).
HC Kriens-Luzern: Willimann, Eicher (ab 39.); Lengacher (2), Harbuz (2/1), Blättler (4), Spengler, Vögtli (1), Gavranovic (3), Oertli (6), Ramseier (5), Gnos, Delchiappo.
Abwesende: Bar, Engler, Radovanovic, Hofstetter (verl.) Spengler (n.e.).
1’318 Zuschauer; Schiedsrichter: Brunner/Salah; Delegierte: Hediger/Künzle; Strafen: 4:6 inkl. Disq. Vögtli (3×2/55.); Siebenmeter: 2/3 : 2/4.
Bildergalerie Martin Deuring | deuring-photography.com
Playoff-Viertelfinalserie Pfadi Winterthur – HC Kriens-Luzern (Best-of-5 | Endstand 3:0)
Di. 16.04 | 19:30 Uhr | AXA Arena | 25:20 (9:8)
Do. 18.04. | 20:00 Uhr | Krauerhalle Kriens | 27:29 n.V. (12:12/24:24)
Sa. 20.04. | 19:30 Uhr | AXA Arena | 30:23 (12:11)
aktuell gültige Terminreservationen
Playoff Halbfinal | Heimspiele in der AXA Arena (Best-of-5)
So. 28.04. | 17:00 Uhr | AXA Arena |
So. 05.05. | 17:00 Uhr | AXA Arena |
So. 12.05. | 17:00 Uhr | AXA Arena |
Aktueller Stand der weiteren 1/4-Final-Serien
Kadetten Schaffhausen – RTV 1879 Basel | Stand 3:1 | Kadetten im HF
HSC Suhr Aarau – Wacker Thun | Stand 2:3 | Wacker Thun im Halbfinal gegen Pfadi
BSV Bern – TSV St.Otmar St.Gallen | Stand 3:2 | BSV Bern im Halbfinal gegen Kadetten