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Wie schlägt sich Pfadi in der Festung Lachenhalle

Es ist die wohl am idyllischsten Ort gelegene Spielhalle der NLA. Nur gut zweihundert Meter sind es zum See, am Rande eines ansehnlichen Sportparks mit Fussballplätzen, Seebad, Beachvolleyfeld, dem Grunderinseli und den jeweils imposanten Anlagen der Thunerseespiele. Die Lachenhalle, welche dank ihrer Nähe zum Wasser während Schneeschmelze und gleichzeitigem Dauerregen auch schon mal vollgelaufen ist. Mit der Schönwetter-Idylle ist es dann allerdings schnell vorbei, spätestens dann wenn in dieser Halle zu einem Spitzenspiel angepfiffen wird.

Der obligate Spaziergang an den Gestaden des Sees, jeweils nach Ankunft des Mannschaftsbusses, könnte – schönes Wetter und gute Bergsicht vorausgesetzt – eindrücklicher nicht sein. Er kontrastiert jedenfalls heftig mit dem, was die Spieler danach erleben. Denn die Lachenhalle ist klein, eng und oft genug bis zum Bersten überfüllt. Wer zum ersten Mal darin ein Spiel erlebt, wird überrascht sein, dass es derartiges noch gibt. Sie gleicht dank einer neueren Glasbox für VIP’s oben an der steilen Sitzstufen-Tribüne, einer etwas modifiziert wirkenden Turnhalle. Diese allerdings bauen die fleissigen Thuner mit zusätzlichen Tribünen-Elementen gleich hinter den Spielerbänken jedes Mal noch zu einer sehr beengenden Angelegenheit etwas aus. Das ist auch auf der Gegenseite nicht anders, hier sind die Werbebanden etwas näher am Spielfeldrand als anderswo aufgestellt, dahinter gibt es noch Platz für ein paar Zuschauerreihen. Was bleibt ihnen auch anders übrig, Spitzenhandball zieht in Thun und Planung und Bau einer neuen Halle dauern.

Es sind diese beengten Platzverhältnisse, welche die Heimspiel-Halle der Berner Oberländer so besonders machen. Mit zunehmendem Frühling und damit sonnigeren Tagen wird es auch ganz ordentlich warm und stickig dort drin. Und natürlich sind da auch die vielen treuen Fans, welche dann der Klub auch noch bis an die Schmerzgrenzen ausgereizt in die gute Stube herein lässt. Manch ein Sicherheits-Experte hätte da wohl angesichts heute bestehender baulichen und betrieblichen Auflagen gar keine Freude daran. Oder dann ist das halt am Tor zum Berner Oberland doch etwas anders.

Das alles gehört irgendwie zum Thuner-Erlebnis-Heimspiel in der Lachenhalle, zum grossen Spektakel. Als Gegner mag man das, oder eben nicht. Wohl das Beste ist, das Ganze irgendwie zu Deinem Freund zu machen, positiv mit der zusätzlichen Herausforderung umzugehen. Schliesse das Erlebnis ganz einfach in dein Herz und bleibe dabei auch noch etwas cool. Alte Hasen wissen wie das geht, denn früher gab es noch viel mehr dieser «Arenen». Klein, eng, laut, heiss und zuweilen dann auch sehr hektisch.

Potential noch besser ausschöpfen
Pfadi Winterthur hat im ersten Spiel vieles gut gemacht, aber noch nicht alles. Es besteht Luft nach oben. Diesen Spielraum besser zu nutzen, wird eine der Aufgaben sein, um auch in Thun zu bestehen. Die andere ist, in einigen Situationen noch etwas besser zu verteidigen, als dies bei nur 22 Gegentreffern in Winterthur schon zu sehen war. Trainer Adi Brüngger hat Potential ausgemacht, welches noch nicht ausgeschöpft worden ist. Und er hat dies mit dem Team auch besprochen. Denn er weiss was es braucht, um in Thun eine Leistung mit Aussichten auf Sieg hinzulegen. Zu oft hat er dies in seiner Funktion schon mitgemacht. Im Grunde genommen weiss das ja auch die Mannschaft ganz genau. Und etwas haben sie in Winterthur auch wieder einmal festgestellt. Wacker Thun – auch in auswegloser Situation wie zuletzt in der AXA-Arena – spielt sein Ding weiter bis am Schluss. Frühzeitig abschalten geht da gar nicht, es dem Gegner gleich tun aber schon.

In Thun denken sie natürlich daran, wie viel fahrlässiger als der Gegner sie mit ihren Chancen umgegangen sind. Und sie denken auch an die letzten drei Playoff-Serien gegen die Eulachstädter. An jene der letzten Meistersaison sowieso. Da hatten sie im Finale auch zum Auftakt verloren, dann aber Pfadi doch noch 3:1 besiegt. Und genau das wollen die Winterthurer nun mit der letzten Konsequenz vermeiden. Sie haben da für die Geschichtsbücher und das Erreichen des ersehnten Finals noch etwas gut zu machen.

Wacker Thun – Pfadi Winterthur
Donnerstag,
2. Mai 2019, 19:30 Uhr, Lachenhalle Thun

Zum Matchcenter

Bilder Martin Deuring | deuring-photography.com

Live auf Handball TV

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Playoff Halbfinal | Heimspiele (H) in der AXA Arena (Best-of-5) | Stand 1:0)

So. 28.04. | 17.00 Uhr | H | Pfadi Winterthur – Wacker Thun | 26:22 (16:12)
Do. 02.05. | 19:30 Uhr | A | Wacker Thun – Pfadi Winterthur | Lachenhalle Thun
So. 05.05. | *17.00 Uhr | H | Pfadi Winterthur – Wacker Thun | (bei TV-Spiel, Anspielzeit 18:00 Uhr)
ev. Do. 09.05. | 20:15 Uhr | A | Wacker Thun – Pfadi Winterthur | Lachenhalle Thun
ev. So. 12.05. | *17.00 Uhr | H | Pfadi Winterthur – Wacker Thun | (bei TV-Spiel , Anspielzeit 16:00 Uhr)

*Zeit provisorisch, kann bei TV-Spiel ändern.

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Aktueller Stand der zweiten 1/2-Final-Serie:
Kadetten Schaffhausen – BSV Bern | 33:26 | Stand 1:0