Hall of Fame

Die Hall of Fame von Pfadi Winterthur Handball ist ein bleibendes Forum der Erinnerungen an Persönlichkeiten, die durch Leistungen, Fairplay, Erfolge und durch ihren Einsatz zugunsten des Handballsports Geschichte im Verein geschrieben haben. Sportler, Trainer, Betreuer, Funktionäre, Förderer, Gönner, Mäzene.

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Der verdienstvolle und unermüdliche Schaffer

Prof. Jörg «Bär» Benz (gest. 13. Dezember 2017, in Winterthur) war ein Pfader durch und durch. Seit jeher war er dem Verein treu, als Spieler – 16 Jahre lang in der ersten Mannschaft, als Funktionär, als Sponsor, als Förderer und vieles mehr. Er wirkte auch als Korrektor des ehemaliger Pfadi Informationsmagazin «Panorama», das inzwischen längst durch andere Kommunikationsmittel abgelöst wurde. In Anerkennung all seiner grossen Verdienste wurde er 1991 zum Ehrenmitglied erkoren. Noch bis vor kurzer Zeit betreute er die VIP-Gäste bei den Pfadi-Heimspielen.

Jörg Benz schätzte das gesellige Beisammensein unter Gleichgesinnten. Dies dürfte auch mit ein Grund gewesen sein für die, am 3. Juli 1993 statutarisch erfolgte Gründung der «Gesellschaft zum Pulverturm» – einem lustigen Völkchen von Mitgliedern und Freunden von Pfadi Winterthur Handball. Das alte «Pfaditeam» hatte zwar schon in früheren Zeiten vieles gemeinsam unternommen. Doch ab diesem Datum war die Sache klar und deutlich geregelt – wie beispielsweise unter Pflichten und Kompetenzen im Artikel 5 für die Gesellschafter steht: Einmalige Annahme der Präsidentschaft für ein Jahr ohne Murren und Widerrede!

Jörg Benz war auch Mitglied beim «Oldtimer-Club», der Vereinigung von Gründungsmitgliedern und altgedienten Ur-Pfadern. 1984 war er massgeblich beteiligt bei der Gründung der einflussreichen Sponsorenvereinigung Pro Pfadi Handball Winterthur, der zweifellos finanzkräftigsten Gruppierung zugunsten des Hauptvereins. Fast wie selbstverständlich gehörte er auch dem Nachwuchs-Förderverein Go4PfadiJuniors an. Für sein dortiges Wirken wurde ihm 2007 die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

Sein Interesse galt jedoch auch ganz generell dem Sport. Lange Jahre war er Mitglied des Panathlon Club Winterthur, einem Serviceclub der ethische und kulturelle Ziele verfolgt und bestrebt ist, den Sport als Mittel zur Entfaltung und Bildung des Menschen zu festigen, zu verbreitern und zu schützen.

Nationalität: SUI
Geboren: 26.07.1937
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Handball-Trainer aus Leidenschaft

Peter «Bruppi» Bruppacher ist, abgesehen von wenigen Unterbrüchen, seit vielen Jahren im Verein dabei und hat als Trainer zwei Meistertitel und grosse Erfolge in der Champions League entscheidend mitgestaltet. Er war insgesamt 38 Jahre im Trainermetier tätig. Legendär sein «Sportgruss», legendär auch sein Auftritt mit der Mannschaft 1995/96 auswärts beim französischen Spitzenclub HB Montpellier, wo Pfadi erstmals die Qualifikation zur Champions League schaffte und damit in die Geschichte einging.

Seine Erfolge im Verein – unter anderem als Trainer des NLA-Teams 1996/97 ungeschlagen in der Meisterschaft – blieben auch dem Schweizerischen Handballverband nicht verborgen und 1997/1998 wurde er zum A-Nationaltrainer berufen.

Seine grosse Leidenschaft galt vorwiegend der Nachwuchs-Ausbildung. Als Lehrer im Beruf ist er dafür prädestiniert und hat so manch einem Spieler zu seiner Spitzensportler-Karriere verholfen. Zudem betätigte er sich als Nachwuchschef auch hinter den Kulissen und übte lange Zeit ein wichtiges Amt im Vorstand aus. Auf ihn ist stets Verlass.

Am Ende seiner Trainerkarriere ist der Spitzenplatz des U21-Nachwuchsteams nochmals Lohn für eine insgesamt aussergewöhnliche Leistung als gewiefter Handball-Experte. Peter Bruppacher hat mehrfach Trainergeschichte geschrieben. Wo immer er tätig war, hinterliess er sichtbare Spuren des Erfolgs.

2017 wurde Peter Bruppacher für sein langjähriges, ausserordentlich engagiertes Wirken zum Ehrenmitglied ernannt.

Nationalität: SUI
Geboren: 23.02.1955
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Die Beständigkeit in Person

Marcel «Mäse» Hess wechselte 2010 von GC Amicitia Zürich zu Pfadi Winterthur. Schon bald danach zeigten sich seine immensen Qualitäten als Flügelspieler und Abwehrstratege, später auch als Kreisläufer. Der Allrounder entwickelte sich zum unumstrittenen Teamleader und Captain, einer der den Kopf nie hängen liess und sich selbst keine Ausreden gestattete.

2015 feierte Marcel Hess nicht nur den Cupsieg mit Pfadi, sondern wurde auch als wertvollster Spieler (MVP) der gesamten Liga gewählt. Eine ehrenvolle Auszeichnung die exakt zu seinen langjährigen, hervorragenden Auftritten auf der Handballbühne passte und die sich der Aargauer somit mehr als verdient hatte. Ebenso zeichnete sich Marcel Hess stets durch grosse Konstanz auf hohem Leistungsniveau aus und seine Vereinstreue war sprichwörtlich.

Wie viel Energie wies der langjährige Pfadi-Captain auf, der in seiner Karriere kaum ein Spiel verpasste und damit eine schier unschlagbare Marke erreichte: 550 Ligaspiele sind noch immer Schweizer-Rekord. Trotz aller Bestmarken und Auszeichnungen hat Marcel Hess die Bodenhaftung nie verloren. Sein unermüdliches Engagement blieb überall haften – nicht nur im Sport. Auch im Beruf als Manager Manufacturing Engineering and Quality Engineering und ebenso im Sozialen, wo er im erfolgreichen 2015 zusammen mit dem Team einen humanitären Einsatz zugunsten von syrischen Jugendlichen in einem Flüchtlingslager in Jordanien leistete. Marcel Hess hat stets einen bleibenden, positiven Eindruck hinterlassen.

Bis zum Abschluss der Handballkarriere Ende Saison 2017/18 blieb Marcel Hess ein Winnertyp und eben schlicht die Beständigkeit in Person.

 

Bei Pfadi: 2010
Nationalität: SUI
Position: Flügel links
Nummer: 7
Geboren: 16.11.1982
Einsätze NLA: 550 Spiele (Rekord) mit 1787 Toren
Länderspiele: 112 mit 155 Toren
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Ein Profi durch und durch

Jae-Won Kang ist der erfolgreichste Handballer in der Geschichte von Pfadi Winterthur Handball. Er kam über seine erste Schweizer Station 1990 beim Grasshoppers Club Zürich, im Jahr 1992 zu Pfadi Winterthur. Linkshänder Kang war mit einer eher geringen Körpergrösse von 1.83 cm im Rückraum rechts für seine aussergewöhnliche Sprung- und Wurfkraft bekannt. Zwischen 1992 und 2002 gewann er mit Pfadi Winterthur 5xGold, 2x Silber bei der nationalen Meisterschaften und 1x Gold im Schweizer Cup. Auf der ewigen Torschützenliste der NLA belegt Jae Won Kang den 2. Platz mit 2247 erzielten Toren bei 339 Spielen, was einem Durchschnitt von 6.6 Toren pro Spiel entspricht. Zuletzt amtete er bei Pfadi als Spielertrainer bevor er 2002 die Schweiz endgültig verliess.

Mit Südkorea holte Kang bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul die Silbermedaille und wurde mit 49 Treffern Torschützenkönig des Turniers. Diesen Titel eroberte er bereits an der Weltmeisterschaft 1986 mit 67 Treffern. 1989 wurde er zum Welthandballer des Jahres gewählt.

 

Bei Pfadi: 1992
Nationalität: KOR
Position: Rückraum rechts oder mitte
Nummer: 13
Geboren: 30.11.1965
Grösse: 183 cm
Gewicht: 75 kg
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Ein Macher par excellence

Meinrad «Meini» Landolt ist ein Pfadi-Ur-Gestein. Seit seiner Juniorenzeit ist er dabei und durchlief alle Stufen bei den Junioren. Danach begann eine mehrere Jahre dauernde Karriere als Torhüter bei der ersten Mannschaft und später auch in der Nationalmannschaft. 5 Schweizermeistertitel, 1 Cupsieg (als Präsident) und 34 Länderspiel stehen in seinem Palmarès.

Nach dem Rücktritt 1997 wirkte er als Torhütertrainer, organisierte Zügelanlässe für die Spieler und war bei vielen Veranstaltungen die Triebfeder im Hintergrund. Seit einigen Jahren ist er auch als Funktionär für den Verein tätig. 2004 setzte er sich zum Ziel, den Breitensport der Männer wiederzubeleben. Mit unermüdlichem Einsatz gelang das schwierige Unterfangen. Er motivierte auch ehemalige Teamkollegen zu einem «Comeback» und formte mehrere Mannschaften. Dann wurde er 2005 als Chef «Breite» in den Pfadi-Vorstand gewählt, übernahm 2006 das Amt des Vizepräsidenten und übte diese Funktion bis Ende Jahr 2007 aus – nur unterbrochen durch einen beruflich bedingten Auslandaufenthalt. Nach seiner Rückkehr übernahm er im Jahr 2009 das Präsidium des Vereins.

Geht nicht gibt’s nicht – seine Leidenschaft für Pfadi Winterthur Handball ist sprichwörtlich.

Nationalität: SUI
Position: Torhüter
Nummer: 1
Geboren: 14.07.1967
Länderspiele: 34
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Pfadi-Handballer der ersten Stunde

Heinz Rutz, v/o Husch (gest. 22. Oktober 2011, in Winterthur) war von 1932 bis 1939 in der Pfadi Winterthur. Er war einer der Gründer der Wolfsstufe und bei der Gründung der Handballmannschaft Pfadi Winterthur dabei.

Husch spielte sowohl im Gymi als auch mit seinem Trupp Parzival leidenschaftlich gerne Handball. Im Bundeslager in Zürich im Jahr 1938 kam die Pfadi Winterthur das erste Mal zum Zug. Husch bekam den Auftrag, eine schlagkräftige Mannschaft aufzustellen, bei der das Durchschnittsalter maximal 17 Jahre betragen durfte. Die Pfadi Winterthur verlor dann leider im Halbfinal gegen den Sieger, die Zürcher Glockenhöfler. Trotzdem blieb die Mannschaft nach dem Bundeslager bestehen und meldete sich an für die Städtische Meisterschaft. Dort waren die Pfader auch zu ihrer Überraschung sehr erfolgreich. Sie beendeten sowohl Vor- und Rückrunde ohne Niederlage.

1939 wurde die Städtische Meisterschaft in die 2. Spielklasse (Liga) der Schweizerischen Meisterschaft eingegliedert. Auch in jenem Jahr blieben die Pfader in der Vorrunde ohne Niederlage, die Rückrunde musste wegen Kriegsausbruch abgesagt werden. In den darauffolgenden Kriegsjahren gab es zwar wieder die jährliche Meisterschaft, jedoch nur in reduzierter Form.

1945 wurde der gewohnte Spielbetrieb wieder aufgenommen. Die 1. Mannschaft der Pfader spielte weiterhin in der zweiten Spielklasse. Der Aufstieg in die 1. Liga folgte jedoch schon am Ende der Saison 1945. Im 1946 folgte der Aufstieg in die Nationalliga.

Husch meinte zu jener Zeitepoche: «Das Wesentliche in unserem Team bestand darin, dass der alte Geist der einstigen ‘Bubenmannschaft’ weiterhin die Atmosphäre prägte. Nicht immer waren sämtliche Spieler ehemalige oder noch aktive Pfader. Der ‘Pfadigeist’ – was man auch immer darunter verstehen mag – blieb lebendig. Die beglückende Kameradschaft bestand weit über das Spielfeld hinaus und das Ideal der Fairness war kein blosses Lippenbekenntnis».

Die Gründermannschaft im Bild v.l.: Egon Boedtker (Geiss), Kurt Müller (Chlotz), Hans Billeter (Büsi), Giulio Arsuffi (Tschungg), Albert Rüegg (Chatz), Jürg Weber (Chräbe), Walter Merz (Walti), Hans Gloor (Zwirbel), Max Steiner (Mäge), Karl Wunderli (Zipl), Heinz Rutz (Husch). Weitere Spieler waren Alfred Ernst (Fredi), Heiri Schmid (Mutz) und Ruedi Dubs (Zar).

Nationalität: SUI
Geboren: 25.01.1921
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Ein Captain mit grossen Ambitionen

Stefan «Steff» Schärer kam 1990 von ZMC Amicitia Zürich zu Pfadi. Auf seiner Position am linken Flügel war er Spitzenklasse. Während 13 Jahren prägte er in der NLA den Handballsport in der Schweiz. Er gewann als Spieler insgesamt 9 Schweizermeistertitel, davon 6x mit Pfadi, wo er ausserdem noch 1x Cupsieger wurde. Stefan Schärer erzielte 1165 Tore bei 322 Spielen und belegt damit in der ewigen Torschützenliste den 22. Rang. 1998 beendete er seine Aktivkarriere.

Schon bald darauf übernahm Stefan Schärer das Präsidium von Pfadi Winterthur. Er lenkte von 2002 bis 2006 erfolgreich das Vereinsgeschehen und konnte als verantwortlicher Präsident nochmals 2 Meistertitel und 1 Cupsieg mit seinem Verein feiern.

Der 204-fache Nationalspieler schoss insgesamt 533 Tore für die Schweiz und nahm zwischen 1985 und 1998 an 7 Weltmeisterschaften und 1996 an der Olympiade in Atlanta teil. Bei der Eröffnungsfeier war er sogar als Fahnenträger für die Schweiz nominiert worden.

Bei Pfadi: 1990
Nationalität: SUI
Position: Flügel links
Nummer: 9
Geboren: 26.01.1965
Länderspiele: 204
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Starke Persönlichkeit und grosser Förderer

Dr. iur. Peter Spälti (gest. 9. Dezember 2010, in Hettlingen) war eine vielseitige, überall geschätzte Persönlichkeit. Sei es als führender Unternehmer in der Wirtschaft, als ausgewogener FDP-Politiker und Nationalrat, als einsatzfreudiger Militäroffizier im Rang eines Oberst oder als erfolgreicher Sportler – Peter Spälti war stets mit grossem Engagement bei all seinen Aufgaben dabei.

Bei Pfadi kannte man ihn als aktiven Handballer und Torhüter, als Förderer in allen Belangen des Vereins, als Arbeitgeber für manchen Pfadi-Spieler oder -Funktionär und als grosszügigen Mäzen. Mit seiner offenen, stets zuvorkommenden Art war «Sugus» ein gern gesehener Mann auf und neben dem Spielfeld.

Legendär sein Auftritt nach einem internationalen, gewonnenen Spiel. Als er ein vom Trainer geschriebenes Plakat mit dem Satz: «Wer sich in den Kopf setzt zu gewinnen, der kann und wird möglicherweise gewinnen.» las, strich Peter Spälti kurzerhand das Wort «möglicherweise» durch. Das entsprach ganz seiner Einstellung und seinem Charakter.

Nationalität: SUI
Geboren: 12.10.1930
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Das sprunggewaltige Multitalent

Ernst «Zulu» Züllig spielte in seiner Handballkarriere bei Pfadi und GC. Er war ein sprunggewaltiger Aufbauspieler mit Torriecher-Qualitäten. Über mehrere Saisons war er Torschützenkönig im Schweizer Handball. Mit 1165 Toren in 251 Spielen steht er zum Schluss auf dem 21. Rang der ewigen Torschützenliste in der NLA. Als Internationaler bestritt er 176 Spiele für die Schweiz und schoss dabei 748 Tore. Er war bei Pfadi über viele Jahre ein Identifikationsfigur und 1983/1984 massgeblich daran beteiligt, dass Pfadi den Wiederaufstieg in die NLA schaffte. Die Krönung seiner Karriere war die Teilnahme an den Olympischen Spielen im Jahr 1980. Die Schweiz belegte damals den 8. Schlussrang. Ende Saison 1986/1987 schloss er seine erfolgreiche Aktivzeit bei Pfadi ab.

Seine Sprungkraft demonstrierte er auch bei der Leichtathletik im Weitsprung. Für den LC Brühl St. Gallen startend, erobert er sich in dieser Disziplin 1970 den Schweizermeistertitel mit einer Weite von 7.50 Metern.

Legendär sind auch seine Auftritte als HD Läppli. Zusammen mit «Trompeten Sigi» bietet er bei allerlei Anlässen viele Gags und sorgt damit für grossen Spass im Publikum.

Nationalität: SUI
Position: Rückraum links
Geboren: 10.10.1948
Grösse: 184 cm
Gewicht: 78 kg