Pfadi gewinnt aus auswegloser Situation gegen Otmar 34:31 (15:19)
Es sind diejenigen Spiele, welche so dahinplätschern, in welchen der Zuschauer zu wenig Esprit spürt und sich denkt, das ist es dann wohl gewesen. Und dann kehrt ein Team zurück ins Spiel, findet auf einmal den richtigen Dreh, steigert sich auf allen Positionen und dreht eine verloren geglaubte Partie in die andere Richtung. Pfadi ist dies im Derby gegen den TSV St.Otmar St.Gallen eindrücklich gelungen. Nicht zuletzt dank einem in der zweiten Halbzeit ausgezeichnet haltenden Matias Schulz und einer im Spielverlauf gesteigerten Teamleistung.
Das war keine erste Halbzeit nach dem Gusto der Heim-Zuschauer. Zu zaghaft agierte Pfadi in der Deckung, im Angriff schlich sich ab und zu immer wieder eine Unkonzentriertheit ein. Symptomatisch Szenen, in welchen die gut disponierten Gäste etwa die Abwehr der Winterthurer mit mehreren Pässen ausspielten, obwohl diese irgendwann eigentlich den Zugriff auf einen der Passgeber gehabt hätten. Neunzehn Gegentore sind eindeutig zu viel. Da war gegen die Kadetten doch einiges mehr an innerem Feuer spürbar. Oder Aktionen im Angriff, in welchem sich zu oft Fang- oder Passfehler einschlichen, ebenfalls deutliche Zeichen der nicht restlosen Bereitschaft, ans Limit zu gehen. Die Otmärler traten gut eingestellt zu diesem Ost-Derby an, das sah man etwa an ihrem konsequenten Rückzugverhalten, oder an der Disziplin im Angriff, immer noch eine bessere Lösung für den dann erfolgreichen Abschluss zu suchen.
Auch der Start zum zweiten Durchgang verlief für die Einheimischen wenig vielversprechend. Drei Fehlschüsse brachten einen 3:0 Lauf für die St.Galler. wenig später stand die Partie immer noch 17:24, in der 43. Minute immer noch 21:26 und niemand in der Halle dachte wohl daran, dass da noch was zu holen wäre. Aber weit gefehlt, die Mannen von Adi Brüngger kamen über die Anschleichmethode ins Spiel zurück. Und wie. Es steigerte sich im Tor Matias Schulz. Die Defensive bekam besseren Zugriff auf Spellerberg und Pendic, zusehends. Sie verhinderten auch das eine oder andere Anspiel zum Kreis mehr, als noch zuvor. Innert acht Minuten schaffte Pfadi den Ausgleich 28:28 (52.).
Ein sagenhafter Endspurt ins Glück
Es war nun wie so oft schon in dieser Saison, die Pfader begannen sich nun durchzusetzen, verfügten in der tollen Schlussphase vor einem nun auch auf den Rängen erwachten Publikum einfach über mehr Luft. Sie hatten das gemacht, was bereits der HSC Suhr Aarau und die Kadetten forderte. Mehr Dampf, sprich mehr Tempo in der Offensive, und sie suchten nun auch die Tiefe. Der Antreiber Kevin Jud, ein starker Peter Schramm und Filip Maros auf der falschen Rückraumposition waren, zusammen mit einem wieder effizienten Markus Dangers, starke Protagonisten in dieser Schlussphase. Dies und ihr nun fast unüberwindbarer Keeper mit wichtigen big saves brachten die definitive Wende, in dieses Spiel mit unglaublichem Verlauf.
Pfadi Winterthur – TSV St.Otmar St.Gallen 34:31 (15:19)
Mittwoch, 6. März 2019, 19:30 Uhr, AXA Arena Winterthur
Pfadi Winterthur: Schulz/Schelling; Quni, Graf, Maros (5), Tynowski, Pecoraro, Dangers (5), Köller, Lier (7/2), Heer, Jud (8/3), Bräm (1), Lutz, Schramm (8).
Abwesende: Ott, Vernier, Freivogel, Murri, Svajlen (alle verl.). Staub, Köller, Graf (n.e.).
TSV St.Otmar St.Gallen: Kindler/Bringolf; Spellerberg (4), Hedin, Fricker (1), Gwerder (1), Pendic (6/1), Wüstner, Geisser (6), Rauch (1), Wetzel (6), Milovic (1), Kaiser (5).
Abwesende: Hörler, Höning (verl.). Hedin (n.e.)
1‘013 Zuschauer; Schiedsrichter Castiñeiras/Zwahlen; Strafen: 6:5; Siebenmeter: 5/6 : 1/2.
Zum Matchcenter
Galerie von Martin Deuring | deuring-photography.com
Nächste NLA-Heimspiele in der AXA Arena:
So. 24.03. | 17:00 Uhr | Pfadi Winterthur – Wacker Thun
Sa. 30.03. | 17:30 Uhr | Pfadi Winterthur – HSC Suhr Aarau
Terminreservation Playoff Viertelfinal Heimspiele in der AXA Arena (best of 5):
Di. 16.04. | 19:30 Uhr | Pfadi Winterthur – ?
Sa. 20.04. | 19:30 Uhr | Pfadi Winterthur – ?
ev. Do. 24.04.| 19:30 Uhr | Pfadi Winterthur – ?