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Ganz viel Schlechtes in einem einzigen Spiel

21:25 (8:12) – Pfadi scheidet nach einer bedenklich schlechten ersten Halbzeit gegen den HSC Suhr Aarau bereits im Viertelfinal aus dem Schweizercup aus. Gegen sich gut genug wehrende Gäste liessen die Winterthurer nach der 3:1-Führung unerklärlicherweise Bälle in Serie fallen und spielten Fehlpässe wie man es von ihnen in diesem Ausmass nicht kennt. Sie kamen dadurch nie in jenen Spielfluss, welchen man sich ansonsten gewöhnt ist. Erst kurz vor Schluss kam noch so etwas wie Spannung auf. Für einen Cupfight mit Aussicht auf Erfolg aber wäre sehr viel mehr notwendig gewesen.    

Der Start verhiess schon nicht Gutes, Stefan Freivogel bekam bereits in der ersten Minute eine Strafe aufgebrummt. Trotzdem schafften es die Gastgeber in einer beidseits nervösen Startphase, dank Toren von Markus Dangers, Kevin Jud und Joël Bräm einigermassen ins Spiel zu kommen. Ab der sechsten Minute jedoch häuften sich die Fehler in der Offensive, welche sich in Folge als fatal erweisen sollten. Davon war nahezu jeder der Protagonisten betroffen, welcher auf dem Feld stand. Kevin Jud beispielsweise, dem ansonsten derart ballsicheren Antreiber und Vollstrecker, unterliefen Fehlpässe und Ballfehler, welche man sonst – auch bei einer offensiven Deckung des Gegners – schlicht nicht kennt. Die anderen liessen sich irgendwie anstecken. Sieben technische Fehler, dazu einige Fehlschüsse gegen Dragan Marianac waren zu viel in einer Halbzeit, welche an Toren arm blieb. Der Gegner dagegen war in dieser Hinsicht vorab in der Defensive, aber auch bezüglich Chancenauswertung effizienter. Matias Schulz verhinderte mit seinen acht Paraden noch Schlimmeres. Viele der nur 688 Zuschauer rieben sich ob diesem Leistungsabfall nur drei Tage nach einem guten und animierten Europacup-Auftritt gegen starke Dänen aus Silkeborg die Augen. Es war zum Haare raufen!

Die Reaktion zu Beginn der zweiten Halbzeit fiel gar nicht mal so schlecht aus. Die ersten zwei Treffer gelangen den Pfadern. Aber sie war nur von kurzer Dauer. Die Fehler blieben auch danach nicht aus. Nach dreivierteln des Spiels führten die Gäste 18:12, die Partie schien gelaufen. Nach beidseitigem Timeout war Pfadi wieder etwas besser drauf. Sie kamen ab der 53. Minute vom 16:20 wieder auf 18:20 und damit nochmals nahe genug an den Gegner heran. Nach einem Gegenstoss Dangers lautete das Skore gut zwei Minuten vor Schluss immer noch 20:22. Nur wurde die Zeit langsam knapp, dem Spiel noch eine Wende zu geben. Zudem gelang es dem HSC, gegen die nun offene Manndeckung immer wieder einen Nadelstich in Form eines Treffers zu setzen. Die letzten beiden Treffer waren Zugabe, der Erfolg der Gäste hochverdient.

Das Team von Pfadi Winterthur hat an diesem Abend schlicht und einfach alle Fehler welche man machen kann in diese gesamten sechzig Minuten gepackt. Vorab die Verrichtungen in der ersten Hälfte waren teilweise unerklärlich schwach. Je zwölf und dreizehn Gegentore pro Halbzeit sprechen eigentlich dafür, dass die Leidens-Bereitschaft in der Deckung da gewesen ist. Den beiden neuen Portugiesen Joao Ferrez und Diogo Oliveira liess man insgesamt ein bisschen viel zu. Sie alleine erzielten über die Hälfte der Gästetore, zeigten ihre Klasse und den Wert für den HSC. Vorne jedoch – und das ist man sich von der ansonsten so treffsicheren Pfadi-Mannschaft nicht gewohnt – lief es nie wirklich rund. Hier war der HSC Suhr Aarau mit seiner Art zu decken und dem unbedingten Willen in das Halbfinale zu kommen, immer einen Tick schneller und vor allem auch wacher.

Ein sehr grosser Leistungsabfall
Gegen Bjerringbro-Silkeborg war das Team von Adi Brüngger auf Augenhöhe, hat allerdings ein sehr gutes Resultat in der Schlussphase noch verspielt. Mag sein, dass eine leise Enttäuschung darüber nachgewirkt hat. Aber dass dies alleine ein derartiges Absinken des Leistungsvermögens mit sich bringen kann? Kräftemässig hat die Mannschaft schon härtere Tests bestehen müssen, die Schlussphase auch in diesem Cupfight beweist die gute körperliche Präsenz. Und, gegen den HSC Suhr Aarau war ein physisch anspruchsvoller Fight ohnehin zu erwarten. Eher ist es wohl so, dass man eben im Cup-Wettbewerb, mit einer einzigen Chance auf einen Vollerfolg, eine noch sehr viel leidenschaftlichere Bereitschaft mitbringen muss. Dem HSC ist es heute mit dieser Eigenschaft gelungen, all diese Winterthurer Tages-Schwächen konsequent und bis zum Schluss zu nutzen.

Telegramm

Pfadi Winterthur – HSC Suhr Aarau 21:25 (8:12)
Mittwoch, 20. November 2019, 19:30 Uhr, AXA Arena Winterthur

Pfadi Winterthur: Schulz, Schelling; Ott (1), J. Tynowski, Pecoraro, Cohen (4/3), Dangers (3), Störchli (1), Heer, Bührer, Radovanovic (5), Jud (5/4), Bräm (1), Freivogel, Svajlen, Schramm (1).
Trainer: Brüngger
Abwesende: C. Tynowski, (verl.), Vernier (krank); Quni (ü.z.), Huber; Schönfeldt (NLB).

HSC Suhr Aarau: Marianac, Grazioli; Reichmuth (2), Hofer, Zehnder, Ferraz (6), Oliveira (7/2), Aufdenblatten (3), Parkhomenko, Laube (1), Muggli, Poloz (3), Peter, Strebel (2), Slaninka (1).
Trainer: Kaufmann
Abwesende: Ferrante (verl.).

688 Zuschauer; Schiedsrichter Jergen/Zaugg; Delegierter Nagel; Strafen: 1:5; Siebenmeter: 7/9 : 2/2.

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Bildergalerie Martin Deuring | deuring-photography.com

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Die Resultate der übrigen Viertelfinals:
Wacker Thun – TSV St.Otmar St.Gallen 36:37 (15:18)
Kadetten Schaffhausen – HC Kriens-Luzern 32:23 (15:13)
Handball Stäfa (NLB) – GC Amicitia Zürich 25:33 (13:16)

Auslosung Halbfinals:
Kadetten Schaffhausen – TSV St.Otmar St.Gallen
GC Amicitia Zürich – HSC Suhr Aarau

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Nächste Heimspiele in der AXA Arena:
Mi. 11.12.2019 | 19:30 Uhr | Pfadi Winterthur – RTV 1879 Basel
So. 22.12.2019 | 17:30 Uhr | Pfadi Winterthur – Kadetten Schaffhausen
So. 02.02.2020 | 17:00 Uhr | Pfadi Winterthur – BSV Bern