Cédrie Tynowski im Gespräch
mit unserem Medienpartner – der Winterthurer Zeitung.
Der Januar gehört im Handballsport traditionell den Nationalmannschaften. In dieser Woche beginnt die Weltmeisterschaft in Polen und Schweden – leider ohne Beteiligung der Schweizer «Nati». Diese war jedoch während der ersten Januar-Woche aktiv und bestritt den traditionellen Yellow Cup in Winterthur. Mit Erfolg – dem Gewinn der 49. Austragung. Mittendrin als Führungsspieler – unser Linkshänder Cédrie Tynowski, der im nachstehenden Interview unserem Medienpartner der Winterthurer Zeitung Rede und Antwort stand.
Cédrie, wie besonders war es für dich, den Yellow Cup als Lokalmatador nach drei Jahren Unterbruch zu spielen?
Cédrie Tynowski: «Es ist immer cool, in Winterthur mit der «Nati» auflaufen zu dürfen. Ich kenne hier alles und alle, zudem kommen viele Menschen aus meinem Umfeld an die Spiele. Die Leidenschaft für dieses Turnier ist überall spürbar. Die Spiele selbst fühlen sich dann aber an, wie alle anderen Länderspiele auch. Es hat sehr viel Spass gemacht, weil die Stimmung in Winterthur und der AXA ARENA stets sehr gut ist!»
Und was bedeutet es dir, das Turnier gewonnen zu haben?
Cédrie Tynowski: «Der Turniersieg tut uns als Mannschaft, im Prozess, indem wir uns befinden, sehr gut. Wir haben gegen spezielle Gegner gespielt, die einen nicht normalen europäischen Handball spielen. Die Japaner waren extrem quirlig und unberechenbar, Kap Verde hatte dominante Rückraum-Schützen. Die drei Spiele haben uns darin bestätigt, dass wir gegen jeden Gegner mitspielen können.»
Welche Bedeutung hatte der Yellow-Cup hinsichtlich der Qualifikation für die Europameisterschaft 2024, die erfolgreich lanciert wurde und ebenso erfolgreich fortgesetzt werden soll?
Cédrie Tynowski: «Die Trainingstage und Spiele sind wertvoll für uns – für die Findung weiterer Konstellationen. Wir haben uns ausgerechnet, am Sonntag ein Finalspiel gegen die Österreicher zu bestreiten. Dementsprechend war es ein schöner Abschluss einer intensiven Woche. Drei Spiele innert drei Tagen über die volle Distanz zu bestreiten, ist unmöglich. Deshalb haben wir in Blöcken gespielt. Von dem her war es perfekt.»
Die AXA ARENA war am Sonntag gar ausverkauft – wie fühlt sich der Hype an, der auch im Ligabetrieb spürbar ist?
Cédrie Tynowski: «Ich bin es mir natürlich gewohnt, dass die Stimmung in Winterthur stets gut ist und der Zuschauerschnitt hoch. Im Rahmen der Nationalmannschaft sind die Leute wohl noch euphorischer. Sie kommen um uns zu sehen und zu erleben. Der Stellenwert hat zugenommen, das ist wunderbar.»
Wie fühlst du dich mental und körperlich nach dieser Nationalmannschaftswoche?
Cédrie Tynowski: «Mental fühle ich mich sehr gut. Die Festtage waren wertvoll um abzuschalten. Körperlich war diese erste Woche danach natürlich sogleich wieder sehr intensiv, das geht nicht spurlos an mir vorbei, aber auch da bin ich zufrieden.»
Wie sehr wurmt es dich, die Weltmeisterschaft nun als Zuschauer verfolgen zu müssen?
Cédrie Tynowski: «Wir haben während des Zusammenzuges natürlich auch ab und an in Erinnerungen an unsere letzte WM-Teilnahme geschwelgt. Es wäre schön gewesen, das wieder erleben zu dürfen. Wurmen tut es aber nicht mehr, es steht ja schon länger fest, dass wir leider nicht dabei sind. Dementsprechend stellt man sich darauf ein. Nun lege ich vier Prüfungen im Rahmen meines Studiums in dieser Zeit ab.»
Wie sieht der Januar 2023 mit Pfadi Winterthur aus?
Cédrie Tynowski: «Da legen wir den Fokus in den ersten Wochen auf den athletischen Bereich. Es gilt, wieder Vollgas zu geben und uns darauf einzustimmen, was kommt. Ich hoffe darauf und rechne damit, personell noch breiter aufgestellt zu sein. Die bevorstehenden Comebacks von Lukas Osterwalder und Moustafa Hadj Sadok versprechen uns zusätzliche Optionen. Grundsätzlich haben wir bis hierhin nicht viel falsch gemacht und bauen nun weiter darauf auf.»
Die Winterthurer Zeitung ist Medienpartner von Pfadi Winterthur und liefert tagesaktuelle Geschichten, spannende Hintergründe und beste Unterhaltung aus der Region Winterthur. Sie erscheint wöchentlich donnerstags.
Das Interview mit Cédrie Tynowski erschien in der Ausgabe vom Donnerstag, 12. Januar 2023.