Im Sandwich zweier Europacup-Auftritte
Zwei Mal hatte Pfadi Winterthur gegen B-Ligisten im bisherigen Verlauf des Schweizercup-Wettbewerbes leichtes Spiel. Nun steht gegen den temperamentvollen HSC Suhr-Aarau inmitten zweier Auftritte gegen die starken Dänen aus Bjerringbro-Silkeborg eine weitaus grössere in einem K.O.-Wettbwerb ins Haus. Die AXA Arena ist dabei für längere Zeit zum letzten Mal Gastgeber. Denn die Winterthurer haben danach einige schöne Höhepunkte dieser vorweihnächtlichen Meisterschaftsphase auswärts zu bestreiten.
Adi Brünggers Team kennt das Prozedere dieser Tage. Spielen, Reisen, Regenerieren, Spielen. Im dicht gedrängten Programm dreier Wettbewerbe bleibt zum Trainieren und Vorbereiten wenig Zeit. Schlimm ist das nicht. Spielen ist ja schliesslich weitaus das Schönste in diesem dynamischen Mannschaftssport. Zu Gast ist am Mittwoch nun ein Gegner, welcher im einzigen bisherigen Saisonspiel bereits einmal in der AXA Arena aufgetaucht ist. In der dritten Runde Mitte September entledigten sich die Winterthurer der gestellten Aufgabe mit einem 25:17 (11:6) ziemlich stilsicher. Zwei Protagonisten dieser frühen Meisterschaftsphase sind nun allerdings nicht mehr dabei. Marvin Lier, damals mit neun Treffern Mann des Abends wurde später an die SG Flensburg-Handewitt ausgeliehen, Milan Skvaril hat seinen bis zum Ende der nächsten Saison laufende Kontrakt mit dem HSC Mitte Oktober aufgelöst und ist in seine tschechische Heimat zurückgekehrt.
Für Beide bisher leichtes Spiel
Derweil Pfadi mit den beiden Erstligisten BSV Bern 2 und dem HSC-Partnerteam SG HV Olten relativ kurzen Prozess machten, hatten die Gäste aus Aarau in zwei Auswärtsspielen immerhin einen kleinen Steigerungslauf hinzulegen. Erst siegte das Team von Misha Kaufmann beim HV Herzogenbuchsee (1.Liga) mit 30:22, im Achtelfinale gewann man beim B-Ligisten BSV Stans sicher mit 36:23. Nach diesem Warm-up stehen beide Mannschaften nun also vor der ersten grösseren Herausforderung dieses Wettbewerbs. Pfadi ist natürlich als Tabellenführer mit acht Punkten Vorsprung auf den aktuell Sechsten der NLA in gewisser Weise sicher Favorit, zumal auch zu Hause gespielt werden darf. Nur kennt der Cup natürlich eigene Gesetze. Wer mit den besonderen Herausforderungen in diesem einzigen Spiel einer Runde besser umgehen kann, hat zweifelsohne die Vorteile auf seiner Seite.
Der HSC Suhr-Aarau oft glücklos – aber mit neuen Kräften
Die Gastgeber haben in den meisten bisherigen Spielen mit ihrer guten Defensivarbeit und einem sehr dynamischen Angriff überzeugen können. Sie haben wichtige Spiele in der heimischen Liga fast gänzlich dominiert und wirken bisher sehr stilsicher. Der HSC Suhr-Aarau konnte im bisherigen Saisonverlauf gegen Teams aus dem hinteren Tabellendrittel überzeugen, gegen unmittelbar vor ihm klassierte Mannschaften gab’s meistens sehr knappe Spielausgänge. Die Auswärts-Resultate gegen die Kadetten zuletzt und Pfadi in einer frühen Phase der Meisterschaft sprachen klar für die gegnerischen Favoriten. Nur, bei den Kadetten hielten die Aargauer während dreivierteln der Spielzeit gut mit, ehe sie am Schluss doch noch ein klares Resultat zu gewärtigen hatten. Nach dem Rückzug von Skvaril haben sie sich mit João Miguel Da Silva Ferraz und Diogo José De Abreu Oliveira zwei starke Portugiesen aus der deutschen Bundesliga geangelt. Ferraz kam von der HSG Wetzlar, Oliveira von HBW Balingen. Die beiden haben sich mittlerweile gut eingelebt und prägen das Spiel der Aargauer bereits.
Ein flammender offener Brief oder Sachlichkeit
Im Hinblick auf diesen Cupfight veröffentlichte HSC-Geschäftsführer Lukas Wernli einen flammenden Appell an seine Spieler. Darin wird unter anderem auf die grosse mentale Unterstützung der HSC-Familie hingewiesen. Und auch darauf, dass nach 2’577 Tagen der Abstinenz dieses Wettbewerbs in der Schachenhalle Zeit dafür sei, den Schweizercup in der nächsten Runde unter Vorbehalt der Auslosung wieder dahin zurück zu bringen. Ob es diesen zündenden Funken braucht, sei dahingestellt. Die Pfader können sich ohnehin in aller Sachlichkeit gewiss sein, dass die Herausforderung gross sein wird. Wie alle anderen auch haben sie sich zum Ziel gesetzt, in diesem Wettbewerb möglichst bis ins Finale zu kommen. Emotionen sind in solchen Spielen mit nur einer einzigen Chance geradezu vorprogrammiert. Gut gibt es solche veritablen Herausforderungen, wo doch sonst in der nationalen Meisterschaft noch längere Zeit nicht sonderlich Entscheidendes ins Haus steht.
Pfadi Winterthur – HSC Suhr Aarau
Mittwoch, 20. Oktober 2019, 19:30 Uhr, AXA Arena Winterthur
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Fotos: zVg. & Martin Deuring | www.deuring-photography.com
Die übrigen Viertelfinals:
Wacker Thun – TSV St.Otmar St.Gallen
Kadetten Schaffhausen – HC Kriens-Luzern
Handball Stäfa (NLB) – GC Amicitia Zürich
Nächste Heimspiele in der AXA Arena:
Mi. 11.12.2019 | 19:30 Uhr | Pfadi Winterthur – RTV 1879 Basel
So. 22.12.2019 | 17:30 Uhr | Pfadi Winterthur – Kadetten Schaffhausen
So. 02.02.2020 | 17:00 Uhr | Pfadi Winterthur – BSV Bern