Pfadi überrollt zahmen HSC Suhr Aarau
30:21 (14:7) – Ein überraschend deutlicher Erfolg. Basis dazu legten die Pfader in der ersten Halbzeit, in welcher sie dem Gegner mit einer sehr aufsässigen Deckung und einem formidablen Simon Schelling im Tor buchstäblich die Zähne zogen. Der HSC Suhr Aarau wirkte einen Monat vor dem Cupfinal in Bern danach fahrig und in vielen Phasen auch unkonzentriert. Die Deckung der Aargauer, ansonsten ihre Paradedisziplin, bekam auf die vielseitigen Pfader in keiner Phase des Spiels richtigen Zugriff. Die Winterthurer spielten trotz erneuten Absenzen zur Freude des Publikums ihr ganzes Repertoire hinunter.
Pfadi fehlten in diesem Spiel gegen den Cupfinalisten vom kommenden Sonntag erneut Matias Schulz und alle drei Linkshänder. In der Deckung liess Adi Brüngger im 3:2:1-System verteidigen. Und diese Aufgabe verrichteten die Gastgeber in der ersten Halbzeit richtig gut. Zwar schnitzerten die Winterthurer in der Startphase gleich zwei Mal mit Fehlschüssen gegen HSC-Goalie Dragan Marianac. Das hatte ausser dem zweimaligen Rückstand allerdings keine weiteren Folgen, weil auch Simon Schelling im Tor der Pfader seinem Gegenüber nicht hintenanstehen mochte und die Deckung Pfadi’s zudem vorzüglich arbeitete. Das ermöglichte Kevin Jud und Marvin Lier nach Ballverlusten zwei schnelle Gegenstoss-Treffer, worauf Gästetrainer Mischa Kaufmann die Seinen zum Time-Out rief (11./5:2). Nützen tat es nichts, denn seine Spieler blieben Mal für Mal in Pfadi’s Deckung hängen, die Winterthurer erhöhten das Skore, nun auch treffsicher genug, erst vom 6:4 zum 8:4, später vom 10:6 zum 12:6. Sehenswert in dieser Phase vor allem auch der Treffer von Peter Schramm in Unterzahl vom linken Flügel mit einem Drehwurf. Bis zum Pausenstand von 14:7 fiel vor allem auch Simon Schelling auf. Dem Pfadi-Keeper gelangen bis zum Halbzeitpfiff elf Paraden, teils waren auch welche der Sorte mirakulös mit dabei. Die Führung der Winterthurer bis dahin vollauf korrekt, die Gäste liessen es auch in ihrer Defensive am sonst so gefürchteten Biss fehlen.
Der zahlreiche aus dem Aargau angereiste Anhang war natürlich gespannt, ob die Ihren den Tritt noch finden würden. Jud scheiterte gleich zu Beginn mit einem Siebenmeter, der agile Samuel Zehnder verkürzte. Es folgten zwei Fehlpässe der Hausherren. Hoffnung für den HSC? Fehlanzeige. Bräm traf in Unterzahl zum 15:8. In der 38. Minute (16:9) entschieden sich dann beide Coaches, den siebten Feldspieler zu bringen. Das Spiel wurde, was das Toreschiessen betrifft, zwar auch auf Seiten der Gäste nun etwas munterer, aber die Vorteile blieben auf Seiten der Winterthurer. Es stand 17:11 (41.), als der Topscorer des HSC erstmals in diesem Spiel traf. Er tat das später noch einmal, mit einem Siebenmeter. Ansonsten blieb der Portugiese, im Gegensatz zu seinem Landsmann João Ferraz, blass. Sehr blass. Er rieb sich an der Pfadi-Deckung förmlich auf. Die Gäste, vielleicht etwas gar früh mit dem Blick auf den Cupfinal, blieben insgesamt unter den Erwartungen. Das ist die eine Seite. Die andere ist sicher die aufsässige und konsequente Defensive Pfadi’s, welche nur 21 Gegentreffer zuliess. Und im Angriff, da spielten die Winterthurer ihre Qualitäten, über welche sie auch ohne Linkshänderfraktion verfügen, erfolgreich aus. Die grosse Anzahl an Flügeltoren – davon neun alleine von der falschen Aussenposition – zeigen, dass die Gastgeber auch das Spiel in die Breite ausgezeichnet ausgespielt haben.
Telegramm
Pfadi Winterthur – HSC Suhr Aarau 30:21 (14:7)
Samstag, 15. Februar 2020, 17:30 Uhr, AXA Arena Winterthur
Pfadi Winterthur: Schelling, D. Heer; Ott (1), Pribanic (3), Pecoraro (6), Cohen (1), Lier (6/2), Störchli (2), L. Heer, Jud (3), Bräm (3), Freivogel, Svajlen, Schramm (5).
Trainer: Adi Brüngger
Abwesende: Schulz; C. Tynowski, Vernier, Radovanovic (verl.); Bührer (NLB).
HSC Suhr Aarau: Marianac, Ferrante; Hofer, Zehnder (5), Ferraz (6), Oliveira (2/1), Aufdenblatten (6), Laube, Muggli, Poloz (1), Kalt, Peter, Strebel (1), Slaninka.
Trainer: Mischa Kaufmann
Abwesende: Reichmuth, Parkhomenko, Rohr, Christ (alle verl.). Muggli, Kalt (n.e.).
834 Zuschauer; Schiedsrichter Winkler/Wapp; Delegierter Vitzthum; Strafen: 5:1; Siebenmeter: 2/3 : 1/1.
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Bildergalerie Martin Deuring | www.deuring-photography.com
Nächste NLA-Events in der AXA Arena:
Do. 27.02.2020 | 20:15 Uhr | Pfadi Winterthur – HC Kriens-Luzern (neu Mysports-TV-Spiel)
Fr. 13.03.2020 | 19:30 Uhr | Pfadi Winterthur – GC Amicitia Zürich (neuer Termin)
Sa. 28.03.2020 | 18:00 Uhr | Pfadi Winterthur – TV Endingen