Ein bitteres Ende.
Das «Abenteuer Europa» endet für unser Fanionteam leider in der 2. Runde des EHF European Cup und damit zum frühestmöglichen Zeitpunkt. Das erarbeitete 4-Tore-Polster aus dem Hinspiel (34:30-Heimsieg vor sechs Tagen) konnte leider gegen ein starkes AS SGS Ramhat Hashron aus und in Israel nicht verteidigt werden. Bereits zur Halbzeit war beim Stand von 09:14 das Momentum auf Seiten des Gastgebers.
Angereist um Weiterzukommen waren sie. Mit einem 4-Tore-Vorsprung im Gepäck. Diesen egalisierten die gastgebenden, präsenten Hausherren jedoch bereits in der 7. Spielminute erstmals (2:6-Rückstand). Vorab verteidigten die Lokalmatadoren ihren Vorsprung, ehe sie ihn nach einem Viertel des Rückspiels bis auf 5:11 ausbauten. Sechs Minuten vergingen zwischen dem vierten und fünften Treffer unseres Teams, nach dem darauffolgenden Timeout agierten sie mit dem Mittel des 7. Feldspielers und stellten auf eine 5:1-Abwehr um, hinter der neu Admir Ahmetasevic den Kasten hütete.
Damit erlangten sie defensiv Zugriff zum Spiel und vermochten sich mit dieser Sicherheit offensiv Chancen zu kreieren, die sie jedoch leider zu oft ungenutzt liessen. «Ich kann mich nicht an einen Sieg erinnern, an dem wir 22 Fehlwürfe verbucht haben», ordnet Cheftrainer Goran Cvetkovic dementsprechend vielsagend ein. Nach verpasstem Start jedoch befand sich sein Team dennoch im Spiel und «wir kassieren so bis zur Halbzeit nur noch drei Gegentore», bestätigt der Headcoach zurecht, das defensive Mittel gegen den soliden Gegner gefunden zu haben.
Nun da sich bei diesem die Anzahl Fehler entsprechend häuften, schien der «Turning-Point des Spiels» gefunden. Geduld, Ruhe und Sicherheit sollten mit zunehmender Spieldauer, trotz des 09:14-Pausenrückstands und der Abschlussschwäche dennoch im Verlauf der zweiten Hälfte zum Erlangen der Spielkontrolle führen. Mit dem Polster des Hinspiels in der Hinterhand.
Zwischenzeitlich schien sich dies genau so zu bewahrheiten. Dann nämlich als Arsenije Dragasevic in der 47. Spielminute zum 19:22 verkürzte. Gar zum 23:25 in der 53.- und 24:26 in der 55. Spielminute führte der Spielverlauf in genau jene Richtung des Weiterkommens in die 3. Runde des EHF European Cups.
Der 24 Treffer entstand von der Siebenmeter-Linie. In der 55. Spielminute, durch unseren Kreisläufer mit der Nummer 55 – Eduardo Mendonça. Es sollte jedoch der letzte Pfadi-Treffer des Abends sein, während die Hausherren noch fünf weitere erzielten. «Wir geben da das Spiel aus der Hand», spricht Goran Cvetkovic den Zeitpunkt an, als scheinbar alles für ein Weiterkommen sprach, im Abschluss jedoch final gesündigt wurde.
Trotz Spielverlauf in guter Ausgangslage, fünf Minuten vor dem Ende alles in den eigenen Händen zu haben, reichte es nicht. Das Ausscheiden ist die bittere Konsequenz. Zum falschen Moment in der Saison, unpassend für den hervorragenden Saisonstart, «für den wir uns nun leider nicht belohnt haben», so der Headcoach.
So viel hatte sich unser Team auf europäischer Ebene vorgenommen und sich dabei eine gute Ausgangslage fürs Rückspiel erspielt. Nach 55 schweren Minuten des Rückspiels hatte es sich diese zurück erkämpft, um letztlich mit leeren Händen dazustehen – Kopf hoch, Jungs!
Auf die lange und beschwerliche Rückreise folgt sogleich die Fortsetzung der Meisterschaft. Am Mittwoch, 09. November 2022 um 19.15 Uhr auswärts in Bern. Der Meisterschaft und dem Mobiliar Schweizer Cup (Auftakt am 19. November auswärts gegen den Erstligisten TV Steffisburg) gilt nun, da wir europäisch leider ausgeschieden sind, unser gemeinsamer, voller Fokus!
EHF European Cup Men 2022/23 | Rückspiel 2. Runde
AS SGS Ramhat Hashron (ISR) vs. Pfadi Winterthur 31:24 (14:09)
Samstag, 5. November 2022 | 16.00 Uhr | Oranim Ramat Hasharon (ISR)
Bilder: Martin Deuring | www.deuring-photography.com