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Er fehlt beim Saisonstart – und ist trotzdem voll dabei

Beim Spiel gegen den TVB Stuttgart hat es ihn an der Schulter erwischt. Nun denkt er in der Zwangspause an sein Team und die neue Saison.

Cédrie Tynowski, du hast Dir im Spiel gegen Stuttgart erneut eine Verletzung zugezogen? Was ist es genau und wie lange dauert das?
Ich habe einen kleinen Labrumriss in der Schulter. Wie lange genau ich ausfalle ist momentan noch schwer zu sagen. Sicherlich setzen wir alles daran, dass ich so schnell als möglich wieder auf dem Platz stehen kann.

Es ist müssig nachzufragen. Trotzdem: Wie geht es dir nun persönlich, erst das volle Programm bestreiten und dann wenn’s los geht nicht dabei zu sein?
Es ist nicht leicht, zugegeben. Allerdings lernt man mit der Zeit mit Verletzungen umzugehen. Verletzungen gehören nun mal zu unserem Sport dazu.

Wie ist nun die Rückkehr auf’s Spielfeld geplant? Welchen Fahrplan gibt’s?
Einen genauen Plan gibt es nicht. Wir beurteilen die Situation jede Woche neu. Ich vertraue da dem Medical Staff voll und ganz.

Reden wir über’s Team, da hat es einige Veränderungen gegeben. Wie sieht da die Bilanz des Captains aus, nach gut vier Wochen harter Arbeit?
Sehr positiv. Die neuen Spieler haben sich sehr gut ins Team eingefügt und sind auch neben dem Feld coole Typen. Zudem sind alle extrem motiviert und hungrig, dieses Jahr Titel zu gewinnen. Offensiv zeigen wir uns bereits zu diesem frühen Zeitpunkt gut eingespielt, in der Defense sind wir sicher noch einige Schritte vom Optimum entfernt.

Etwas mehr Breite in Pfadi’s beiden Spitzenteams kann ja nie schaden. Die Neuen sind ambitioniert, wie wirkt sich das auf den Konkurrenzkampf im NLA-Team aus?
Man spürt, dass jeder Spieler seine Spielanteile erhalten will. Dies führt automatisch zu einem gesunden Konkurrenzkampf. Allerdings weiss jeder Spieler, dass er seine eigenen Ansprüche dem Team unterordnen muss. Heisst, man freut sich über gelungene Aktionen seines Positionskollegen, setzt allerdings alles daran, selber zu Spielen und die Trainer von sich zu überzeugen.

Ihr habt vor allem offensiv beeindruckende Vorbereitungsspiele hingelegt. Auch wenn die Gegner auf dem Papier nicht immer stark waren, was denkst du über euer Angriffsspiel?
Das ist zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison sicherlich schon auf einem guten Niveau. Doch auch da müssen wir noch an den Details arbeiten, uns noch ein bisschen besser aufeinander abstimmen. Wichtig ist vor allem, dass wir an Breite im Kader gewonnen haben und jeder Spieler ein Entscheidungsfaktor sein kann. Das macht es für die Gegner schwierig, sich auf uns einzustellen.

Und die Defensive, euer Prunkstück, da steht noch etwas Arbeit an. An was fehlt es noch?
Für viele neuen Spieler ist unser Abwehrsystem etwas komplett Neues. Das braucht vor allem Zeit, sich da einzugliedern. Ich denke, wir werden Woche für Woche Fortschritte erzielen und sicherlich wieder eine der besten Abwehrreihen der Liga stellen.

Was denkst Du, darf der Zuschauer in der AXA Arena von Euch im Verlauf dieser Spielzeit erwarten?
Das was wir immer verkörpern wollen. Einsatz, Wille und Spielfreude. Wir wollen die Zuschauer begeistern und ihnen mit guten Leistungen Danke sagen, für ihre Unterstützung und Treue in dieser schwierigen Zeit!

Pfadi wird als einer der Titel-Favoriten gehandelt. Was braucht es, einer der beiden für euch noch möglichen Titel zu holen?
Sehr, sehr viel. Wir müssen in den kommenden Wochen und Monaten hart arbeiten. Wir müssen nahe am Optimum spielen und auch mal über uns hinauswachsen. Vor allem aber müssen wir abgezockter werden. In den entscheidenden Situationen die richtigen Entscheidungen treffen. Dazu brauchen wir auch weiterhin die Unterstützung von den Rängen. Denn nur gemeinsam, können wir das schaffen.

Im Europacup wäre wieder mal ein grosser Rutsch nach vorne fällig. Wie robust sind die Gegner aus Kosovo (KH Besa Famgas) und bei einem Weiterkommen aus Mazedonien (Pelister Bitola)? Eure Chancen?
Wir rechnen uns da sicherlich grosse Chancen aus. Das schwierige bei solchen Gegnern ist, dass man sie nicht gut kennt und auf keinen Fall unterschätzen darf. Aber wir brauchen nicht darüber zu diskutieren, dass wir mindestens ebenbürtig sind mit diesen Teams.

Deine persönlichen Wünsche für das Team?
Wir müssen die Selbstverständlichkeit entwickeln, Spiele gewinnen zu wollen und dies auch tun. Gerade in den wichtigen und spielentscheidenden Situationen müssen wir kühlen Kopf bewahren. Des Weiteren will ich, dass wir als Team Spass haben, Spielfreude vermitteln, noch mehr Zuschauer für unseren geilen Sport gewinnen können um zusammen mit den Fans Titel zu gewinnen.

Zum Schluss noch fünf kurze Fragen
Spitzname: «Cédi»
Hobbys: Surfen, Gamen
Vorbilder: Mein Bruder und mein Vater
Lieblingsgetränk/Lieblingsessen: Wasser / Crêpes
Musikrichtung: Bachata & elektronische Musik

Portrait Cédrie Tynowski