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Der designierte, neue Vereinspräsident Mike Wiede im Interview

Per 77. Generalversammlung vom Montag, 19. August 2024 stellt sich auf Vorschlag unseres Vereinsvorstandes Mike Wiede unseren Mitgliedern zur Wahl als neuer Vereinspräsident. Der 57-jährige, selbständige Unternehmer mit Wohnsitz in Stein am Rhein folgt auf Ingo Begner als Präsident a.i. sowie Jürg Hofmann, der seit 2014 als Vereinspräsident amtet, bereits auf die Saison 2023/24 an Max Rütimann übergeben wollte, jedoch im Zuge dessen leider eingetretenen, gesundheitlichen Probleme seine Vereinspräsidialzeit um ein Jahr verlängerte.

Mike Wiede stellt sich, seine Motivation sowie seine Ziele und Visionen im nachstehenden Interview vor:

Mike, dürfen wir dich vorab bitten, dich vorzustellen?

Mike Wiede:

Vielen Dank für die Einladung. Gerne beantworte ich eure Fragen und stelle mich kurz vor.

Ich lebe seit 5 Jahren in der Schweiz und habe hier vor 3 Jahren meine eigene Unternehmensberatung aufgebaut. Meine berufliche Heimat ist die IT im Allgemeinen und die Beratung von SAP-Kunden und -Partnern im Besonderen. Hier bringe ich 25 Jahre Erfahrung mit.

Privat bin ich in Leipzig geboren und in der DDR aufgewachsen, bevor ich dann nach der Wende im Raum Berlin eine Familie gegründet habe, aus der 2 Jungen hervorgegangen sind. Beide leben mit ihren Familien jetzt immer noch in Berlin. Ab 2003 habe ich dann in Dresden gelebt und bin 2019 aus beruflichen und privaten Gründen in die Schweiz ausgewandert.

Was verbindet dich mit dem Handballsport und was bedeutet er dir?

Ich habe mich mein Leben lang dem Handball verbunden gefühlt. Schon mit 7 Jahren habe ich angefangen zu trainieren und war in der Jugend ein talentierter Linkshänder mit Sprung Richtung Profisport, bevor man mir aus gesundheitlichen Gründen nahegelegt hat, keinen Leistungssport mehr zu betreiben. Ich habe aber trotzdem nicht ganz damit aufgehört, es reichte dann allerdings «nur noch» für die 3. Liga in Deutschland. Als ich dann vor 5 Jahren in die Schweiz gezogen bin, habe ich noch ein halbes Jahr trainiert, nachdem ich mir dann aber das Schlüsselbein gebrochen habe war es an der Zeit, die aktive Karriere zu beenden.

Wie kam es dazu, dass du dich als Vereinspräsident von Pfadi Winterthur Handball zur Verfügung stellst?

Mir war es wichtig, nach meiner aktiven Zeit auch weiterhin mit dem Handballsport verbunden zu bleiben und etwas an die Sportler zurückzugeben. In meiner langen Zeit als aktiver Handballer habe ich das Vereinsleben genossen und davon profitiert, dass es professionelle Strukturen und ehrenamtliche Helfer gab, die uns diesen Sport ermöglichten. Jetzt möchte ich in einem Ehrenamt ebenfalls einen Beitrag leisten, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene ihrem Hobby nachgehen und Handball spielen können. Als ich dann gefragt wurde, ob ich mir das Amt als Präsident von Pfadi Winterthur zutrauen würde, musste ich nicht lange überlegen und habe ja gesagt.

Vor Saisonstart der ersten Mannschaft ist sicherlich das Legendenspiel am 23. August zwischen den beiden Teams von Cédrie und Kevin ein Highlight.
Wie läuft dieser Abend ab?

Unsere Fans kommen voll auf ihre Kosten. Nebst dem Legendenspiel mit attraktiven Namen, stellen wir die neue Mannschaft vor und bauen auch unsere Junioren ein. Der Event wird auch kulinarisch abgerundet und der Anlass in der AXA ARENA ist selbstverständlich gratis.

Du engagierst dich beim HC Winterthur auch noch stark im Inklusionshandball sowie insbesondere dem Unified-Format. Was fasziniert dich da besonders?

Mich fasziniert die Emotionalität der Ahtlet*innen und die Hingabe, mit der sie den Handballsport betreiben. Sie haben mich sofort als Co-Trainer und Unified-Partner angenommen und wir haben gemeinsam viel Spass bei den Spielen der Unified League. Ich bin begeistert davon, wie sie mit ihren jeweiligen Handicaps umgehen und alles geben. Ausserdem lernen sie sehr schnell, wenn man ihnen neue Dinge beibringt oder zeigt, wie sie besser werfen können.

Beruflich bist du im strategischen Partner-Management engagiert. Was fasziniert dich daran?

Partner Management lebt von Vertrauen und einem gemeinsamen Ziel, nämlich die Anforderungen von Kunden erfolgreich umzusetzen und für alle Parteien ein Win-Win zu ermöglichen. Insofern ist die Arbeit mit Partnern, egal ob in der IT oder in anderen Bereichen der Wirtschaft, ähnlich wie Handball ein Mannschaftssport. Man kann nur gemeinsam erfolgreich sein, sonst funktioniert es nicht.

Pfadi Winterthur Handball hast du in den vergangenen Monaten näher kennenlernen dürfen. Welche Eindrücke hast du gewonnen?

Pfadi hat sich mir dargestellt wie eine grosse Familie. Das hat mich fasziniert. Hier werden die Befindlichkeiten, die es immer mal geben kann, angesprochen und gemeinsam aus dem Weg geräumt. Alle ziehen an einem Strang. Und was mir besonders gefällt sind die Strukturen im Jugendsport. Das erinnert mich schon fast an die Zeit, wo mein Sohn bei den Füchsen Berlin lernen und reifen durfte, bis aus ihm ein Profisportler und einer der besten Handballer Deutschlands wurde. Das konnte er nur mit guter Jugendarbeit schaffen, und das finde ich in ähnlicher Weise hier bei Pfadi wieder.

Was ist deine Motivation, Vereinspräsident von Pfadi Winterthur Handball zu werden?

Meine Motivation ist, der Jugendarbeit auch weiterhin die höchste Priorität zu geben und damit neue Talente für die Männermannschaften hervorzubringen. Dafür ist ein gut geführter Verein wichtig, damit alle in Ruhe arbeiten können.

Welche Ziele und Visionen möchtest du verfolgen?

Ich möchte gerne weiter daran arbeiten, die Jugendarbeit als Pfeiler unseres Vereins zu stärken und auch weiterhin Top-Talente in die Männermannschaften zu überführen. Dazu zählt aber auch die kontinuierliche Arbeit an der Basis in ALLEN Kinder- und Jugendmannschaften, um ihnen eine sportliche Perspektive und Abwechslung im Alltag zu bieten.

Welche abschliessende Botschaft möchtest du der Pfadi-Familie an dieser Stelle mit auf den Weg geben?

Lasst uns gemeinsam Spass am Sport haben, als Aktive*r, Trainer*in oder Betreuer*in genauso wie als Elternteil oder Unterstützer. Handball ist ein wunderschöner Sport voller Emotionen, Tempo und Dynamik, er ist aber auch fair und fördert den Zusammenhalt. Diese Message möchte ich nach aussen tragen.