2020-12-15_Svajlen11_Defens_Deuring

“Ich bin mit Handball noch nicht fertig”

Seit der Saison 2010-11 ist Nationalspieler Michal Svajlen ein wichtiges Puzzleteil im Spiel von Pfadi Winterthur und sorgt mit seinen defensiven Qualitäten für den Zusammenhalt in der Deckung. Nun hat der 31-jährige Kapitän per Ende dieser Saison seinen Rücktritt angekündigt. Was trotzdem sehr erfreulich ist, er bleibt den Winterthurern in der Funktion als Assistenztrainer von Goran Cvetkovic erhalten.

Er ist sozusagen das defensive Gewissen von Pfadi. Nachdem sich Svajlen in seinen Anfängen auch im Angriff auf der Rückraumposition in Szene setzen konnte, zwangen ihn Kniebeschwerden zusehends zum Verzicht auf anforderungsreiche Körpertäuschungen und Sprungwürfe. Er entwickelte sich in Folge zum verlängerten Arm des Coaches was dessen defensive Anforderungen betrafen und trat offensiv höchstens noch als Kreisläufer in Erscheinung. Svajlen wurde mit seinen 196 cm Körpergrösse gleichsam  Eckpfeiler und Dirigent einer offensiv ausgerichteten Verteidigung, welche unter normalen Voraussetzungen nur schwer zu überwinden ist. Diese Vorzüge erkannten auch die Nationaltrainer, zuletzt Michael Suter. Svajlen hat seit seinem Debüt im siegreichen EM-Qualifikationsspiel gegen Bosnien-Herzegowina im Herbst 2008 bislang 89 Spiele (104 Tore) für die Schweizer Nationalmannschaft absolviert, auch dort in gleicher Funktion wie bei Pfadi.

Per Ende dieser Saison ist nun Schluss. Svajlen hat sich entschieden, das Angebot seines Vereins  anzunehmen und als Assistenztrainer von Brüngger-Nachfolger Goran Cvetkovic zu wirken. Drei Jahre hat er unterschrieben, wird in dieser Zeit auch das Trainerdiplom erlangen und den Einstieg ins berufliche Leben vorantreiben. Der ausgebildete Betriebsökonom kann dabei in allen Belangen auf die Unterstützung seines Vereins zählen.

Langfristiges Projekt als beste Option
Goran Cvetkovic betrachtet die Neuausrichtung Svajlen‘s mit einem weinenden und einem lachenden Auge. „Ihn auf dem Feld als Leader und Abwehrchef zu ersetzen wird natürlich nicht einfach sein. Wir werden Optionen finden. Andererseits sind wir zusammen mit Mischa zur Überzeugung gelangt, dass ein längerfristiges Projekt in Bezug auf die „Karriere danach“ die beste Option für alle Seiten ist. Er kann mit seiner Erfahrung als langjährige Pfadi- und Nationalspieler die Integration weiterer junger Spieler in das NLA-Kader bestens unterstützen und sich in seiner neuen Rolle auf den nächsten Karriereschritt  als Trainer optimal vorbereiten.“

Unerwartete Chance nicht entgehen lassen
Michal Svajlen ist begeistert von seinem neuen Engagement. „Mir war bereits seit anfangs Saison klar, dass meine aktive Spielerkarriere im Spätherbst ist. Nach dem persönlichen EM Highlight und dem darauffolgenden Tiefpunkt im Zusammenhang mit der Corona-bedingt abgebrochenen Saison, ist mir aber bewusst geworden, dass ich mit Handball noch nicht fertig bin. Völlig unerwartet habe ich in dieser Situation das Angebot zum Assistenztrainer von Pfadi Winterthur erhalten. Diese Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen. Sie bietet mir die Möglichkeit, meiner Leidenschaft weiter nachzugehen, dem Verein Pfadi Winterthur verbunden zu bleiben und ergänzt sich gut mit dem Einstieg ins berufliche Leben. Ich brenne für meine neue Aufgabe ab nächster Saison, aktuell aber geniesse ich weiterhin noch jede Partie, welches ich als Kapitän auf dem Spielfeld erleben darf“.

Pfadi Winterthur, seine Freunde und Fans wünschen Mischa Svajlen ein gesundes und erfolgreiches Karrierenende auf dem Spielfeld. Und für danach alles Gute und viel Freude  zum Start in die neue Rolle als Assistenztrainer.

Fotos: Martin Deuring | www.deuring-photography.com

Nächstes Spiel:
Freitag, 18. Dezember 2020 | 19:30 Uhr | Pfadi Winterthur vs. Wacker Thun
Keine Zuschauer zugelassen | Livestream auf www.handballtv.ch | Kommentator Meini Landolt