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Interview-Reihe mit den Pfadi-Cheftrainern

Die Meisterschaften sind für alle Pfadi-Teams im Mai 2023 zu Ende gegangen. Worauf unser Cheftrainer-Trio Goran Cvetkovic, Valentin Bay und Stevan Kurbalija zurückblicken und wie sie auf die kommende Spielzeit vorausschauen, verraten sie im Interview. Den Auftakt macht Valentin Bay.

«Vali», wie schaust du auf die Saison 2022/23 mit ein paar Tagen Abstand zurück?
Valentin Bay: «Grundsätzlich allumfassend sehr positiv. Wie immer im Nachwuchs gab es Dinge die gut und Dinge die weniger gut liefen. Wichtig ist die Gesamtentwicklung über alle Stufen, der Teams und der Einzelspieler. Da dürfen wir sehr zufrieden sein mit unserer Arbeit. Selbstverständlich gehören im Leistungssport auch die Resultate dazu. Auf den U17 Schweizer Meistertitel und die beiden Silbermedaillen der U19 dürfen wir stolz sein. Insgesamt war es eine sehr coole Saison.»

Gibt es Highlights?
Valentin Bay: «Mein Highlight war schon die Art und Weise, wie unser U17-Eliteteam während der gesamten Saison Handball gespielt hat. Diesbezüglich haben wir auch viele positive Feedbacks erhalten. Spielfreude, Tempo und Offensivarbeit wurden dabei hervorgehoben. Handballerisch habe ich selten ein solch gutes Team erlebt und trainiert. Die Entwicklung der Jungs im Verlauf der Saison war grossartig.»

Nimmst du den Hype der rund um den Handball und Pfadi herrscht ebenfalls als Highlight wahr?
Valentin Bay: «Das ist unsere grösste Errungenschaft der letzten Jahre. Die Kontinuität auf höchstem sportlichen Niveau immer wieder bestätigen zu können und dabei die Durchlässigkeit zu wahren. Das ist ein grosser Verdienst von uns allen als Verein – ein riesiger Wert für unseren Nachwuchs. Das zeigt sich beispielsweise auch schön in der Tatsache, dass unser NLB-Team von Jahr zu Jahr die Liga klarer hält und sich damit nachhaltig etabliert. Die Spieler die den Sprung ins NLA-Team schaffen sind auch eine schöne Erfolgsgeschichte. Die Kontinuität, Erfolgserlebnisse und Freude sprechen für unsere Arbeit. Es befruchtet sich alles gegenseitig und führt zum ausverkauften Handballcamp, zu Zuwachs im Animationsbereich und zu einer Steigerung der Motivation bei den Jungs. Sie trainieren gerne viel, finden Freude und Erfüllung, spielen gerne für Pfadi und identifizieren sich mit unserem Verein.»

Alles in allem eine grosse Bestätigung des Weges, der Philosophie und des Konzepts?
Valentin Bay: «Absolut. Dafür stehen wir auch geschlossen und konsequent als sportlich Verantwortliche. Wir richten unsere Arbeit seit vielen Jahren danach aus.»

Was ist deine sportliche Botschaft?
Valentin Bay: «Ich glaube es ist ein Privileg, seine Leidenschaft und sein Hobby so ausleben zu dürfen, wie wir dies alle gemeinsam bei Pfadi tun dürfen. Das ist auch als Kompliment an den Verein, die Trainer und alle Ehrenamtlichen zu verstehen, die uns dies ermöglichen. Dies ist nicht selbstverständlich und von uns allen zu schätzen. Es gilt, davon alles aufzusaugen, davon zu profitieren und mitzunehmen. Natürlich gilt es, Ziele zu erreichen, Träume zu verwirklichen und gleichzeitig die Persönlichkeit in der intensiven Jugendzeit zu entwickeln. Gleichzeitig die Leidenschaft so hoch zu halten ist unglaublich wertvoll fürs Leben und die Persönlichkeitsentwicklung. Hier entstehen zudem auch Freundschaften fürs Leben, das ist für die Zukunft unbezahlbar. Ich lebe meinen Jungs vor, dies zu schätzen und alles mitzunehmen.»

Was ist deine Botschaft an die Pfadi-Familie?
Valentin Bay: «Was geleistet wird und was es braucht, damit unser Nachwuchs auf diesem Niveau der Leidenschaft Handball nachgehen darf, ist nicht selbstverständlich und ein Verdienst der gesamten Pfadi-Familie. Ohne dies, wäre es in dieser Qualität unmöglich, dies alles machen zu können. Es lohnt sich und es braucht es, führt aber auch zur Einzigartigkeit eines Vereinslebens.»

Wie sieht die Sommer-Vorbereitung aus?
Valentin Bay: «Im Nachwuchs haben wir stets einen langfristigen Fokus. Es geht darum, die Spieler weiterzuentwickeln. Klar ändern sich dabei die Teamkonstellationen, aber der Fokus bleibt der gleiche. Es geht auch darum, ein funktionierendes Team zu kreieren, um dafür zu sorgen, sich auf die Trainings zu konzentrieren. Die Vorbereitung beinhaltet dann natürlich viele athletische Komponenten. Im Zeichen der individuellen Entwicklung, der wir uns verschrieben haben, sind es auch viele technische Einheiten, die wir absolvieren. Es geht uns stets darum, fortlaufend, langfristig und nachhaltig zu arbeiten. Dieser Fokus ist jedoch nicht auf die Vorbereitungszeit konzentriert und limitiert, sondern auf die ganze Saison. So versuchen wir, jeden Tag besser zu werden.»

Was erwartet euch in der kommenden Saison?
Valentin Bay: «Das Hauptziel ist und bleibt die Entwicklung. Wir geben aus Überzeugung unser Bestes dafür, jeden Spieler besser zu machen. Das macht uns als Teams besser. Wir gehen nicht in die Saisons, nur um Schweizer Meister zu werden. Das nehmen wir mit, wenn es sich ergibt. Es gilt aber vielmehr die Stärken und Schwächen zu verbessern. Auf Spieler- und Team-Ebene. Darauf freue ich mich immer wieder aufs Neue. Ich denke uns steht da eine weitere, nächste coole Saison bevor. Wir haben coole Kader und genügend Spieler auf allen Stufen.»

Wo steht ihr in einem Jahr?
Valentin Bay: «Ich hoffe im Sinne der Spieler ein weiteres Jahr bestmöglich genutzt zu haben. Dies gilt gleichermassen auch für uns als Organisation. Die Entwicklung ist für uns nie abgeschlossen. Und die geschaffene Basis gilt es immer wieder aufs Neue dafür zu nutzen. Wenn uns dies erneut gelingt, waren es wiederum sehr gelungene und erfolgreiche zwölf Monate. Mir liegt die Fortführung dessen, was wir aufgebaut und etabliert haben, am Herzen. Mit Euch, für Pfadi!»