Nie den Tritt gefunden
Pfadi hat sein Europacup-Abenteuer noch nicht verdaut. Anders ist der schlechte Auftritt in der Mobiliar-Arena von Gümligen kaum zu begründen. Wiederum ohne ihren defensiven Leader Viran Moros angetreten, liessen die Winterthurer immer wieder einfache Gegentreffer zu. Vorne schnitzerten sie mit überdurchschnittlich vielen technischen Unzulänglichkeiten und Fehlschüssen. Es hat an diesem tristen Abend schlicht an zu vielen Ecken und Enden gefehlt.
Die Winterthurer erwischten einen rabenschwarzen Start. Gleich mehrfach leisteten sie sich technische Fehler und Fehlschüsse, selbst aus sehr guten Positionen. Aurel Bringolf erwies sich vorab zu Beginn als der bessere Keeper, er machte in der Defensive den Unterschied. Kam noch dazu, dass sich die Gäste zu oft Mängel im Rückzugverhalten leisteten und in der Abwehr generell zu wenig energisch zur Sache gingen. Dementsprechend handelte sich das Team von Goran Cvetkovic bis zur 11. Minute einen Fünftore-Rückstand ein. Dann erwachte zumindest Pfadi’s Goalie Admir Ahmetasevic, ihm gelangen erst zwei Penalty-Paraden, später doppelte er nach. Und er steigerte sich zunehmend, war in den letzten zehn Minuten gleich mit mehreren Safes dafür verantwortlich, dass die Winterthurer wieder ins Spiel fanden. Sie waren vorne nun treffsicherer, überdies hatten die Berner ihrerseits mehrere Fehler zu verzeichnen. So gelang es den Gästen bis zur Pause, nach dem 15:11 (24.) den Rückstand bis zur Pause noch auf 15:14 zu verbessern.
BSV nutzt seine Chance
Wer gedacht hatte, das sei nun aus Gäste-Sicht die Wende zum Besseren, sah sich schnell getäuscht. Erst passierte Aleksander Radovanovic ein Ballverlust. Dann wehrte der nun das Berner Tor hütende Dario Ferrante hintereinander Schüsse von Kevin Jud, Joël Bräm und Henrik Schönfeldt. Obschon Admir Ahmetasevic zwei weitere Siebenmeter parieren konnte, erhöhten die Gastgeber auf einen Dreitorevorsprung. Den hielten sie bis zur 42. Minute, nachdem sich kurz davor beide Teams eine regelrechte Fehlerschlacht geliefert hatten. Nun waren die Pfader nochmals dran, verkürzten durch Schönfeldt und Tynowski bis zum 21:20 (44.). Weil Berns Simon Getzmann im Gegenzug traf, Arsenije Dragasevic an Ferrante scheiterte und Nik Jauer für die Berner einnetzte, war die Differenz wieder da. Danach hatte Pfadi definitiv keine Aussichten mehr auf einen Punktgewinn, denn die Berner nutzten nun jede sich bietende Chance konsequent aus.
Zuletzt hatte mit dem 29:35 auch die Höhe der Niederlage – oder vielmehr die hohe Anzahl an Gegentoren – so etwas wie symbolischen Wert. Sie passte vollends zum Gesamtbild, welches die Mannschaft an diesem Abend ablieferte. Offensiv genügte nur der achtfache, fehlerfreie Torschütze Alessio Lioi. Und in der Deckung hatte Ahmetasevic seine Highlights. Das genügte natürlich nicht und trübt etwas den bisherigen, guten Saisonverlauf. Es ist dem jungen Team zu wünschen, den Tritt rasch wiederzufinden und die Enttäuschung über das Aus im Europacup wegzuspülen. Es bleibt nicht lange Zeit dazu. Am kommenden Sonntag reist es bereits zum RTV 1879 Basel.
BSV Bern – Pfadi Winterthur 35:29 (15:14)
Mittwoch, 5. November 2022, 19:15 Uhr, Mobiliar Arena Gümligen
Bilder: zVg. | Martin Deuring | www.deuring-photography.com
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Quickline Handball League (QHL) – Nächste Heimspiele in der AXA ARENA:
Do. 17.11.2022 | 19:00 Uhr | Pfadi Winterthur – Kadetten Schaffhausen
Mi. 07.12.2022 | 19:00 Uhr | Pfadi Winterthur – GC Amicitia Zürich
Do. 09.02.2023 | 19:00 Uhr | Pfadi Winterthur – TSV St.Otmar St.Gallen
Mi. 15.02.2023 | 19:00 Uhr | Pfadi Winterthur – BSV Bern
Sa. 18.02.2023 | 17:00 Uhr | Pfadi Winterthur – RTV 1879 Basel