Pfadi_Winterthur-Kadetten_Dangers
180913_226_Pfadi-Kadetten_Ott_deuring_1200x800

Pfadi im Nordost-Derby gegen Kadetten Schaffhausen

Winterthur gegen Schaffhausen. Das heisst auch Zweiter gegen Erster. Klamm gegen Reich. Halbprofis gegen Profis. 32 gegen 56 Siege bei drei Unentschieden. Es spielt der Aussenseiter gegen den Titelfavoriten. Und doch haben es diese Derbys in sich. Immer wieder.

Seit Giorgio Behr Präsident der Kadetten ist, hat sich die Handball-Schweiz verändert. Der Titelfavorit kommt regelmässig aus der Munotstadt. Dafür hat der Unternehmer aus Buchberg unter Einsatz von sehr vielen Eigenmitteln einiges entwickelt und umgesetzt. Er ermöglicht die notwendigen Spielertransfers, investiert die Talentförderung, hat die BBC-Arena gebaut, sorgt für ein auch rundherum professionelles Umfeld. Kurzum: Behr hat für den Handball in Schaffhausen sehr viel getan, lässt sich das sehr schöne Hobby auch etwas kosten. Aber seine Ansprüche sind dafür zu Recht auch ganz schön hoch.

Auf der anderen Seite Pfadi Winterthur. Der Name steht seit 1938 für eine starke Marke. In den 1990-er Jahren getragen durch die ortsansässige Winterthur-Versicherung, deren oberster Chef Peter Spälti ein Ur-Pfader gewesen ist. Spälti sorgte für das richtige Umfeld, sein Beziehungsnetz und sein persönlicher Einsatz waren für den Verein Gold wert. Nach dem Ausstieg des Versicherers und dem letzten Meistertitel 2004 blieb Pfadi zwar weiter ein NLA-Team, es ging aber eher runter. Und trotzdem schaffte es das sportliche Aushängeschild der Stadt auch danach, immer wieder an einem Titel zu schnuppern, oder ihn sich auch zu ergattern. In nunmehr dreissig Jahren standen die Pfader 29-mal im Rennen um eine Trophäe, sei es um Meisterschaft, Schweizercup, Supercup oder Europacup. Das ist und bleibt eine beachtliche Bilanz. Nicht vergebens steht der Verein mit der starken Nachwuchsbewegung auf dem ersten Rang der ewigen NLA-Rangliste.    

Der Kampf ums Geld belebt Verein und Stadt
Die aktuelle Situation Pfadi’s ist hinlänglich bekannt. Der Verein kämpft ums finanzielle Überleben und eine gesicherte Zukunft. Mäzenatentum ist in der Stadt an der Eulach passé, grössere Sponsoren mit starker regionaler Verwurzelung sind mehr als rar gesät. Eine grössere Breite als bisher wird es wohl richten müssen. Packen Viele mit an und gehen den gleichen Weg mit der ambitionierten Vereinsführung, müsste der Turnaround eigentlich zu schaffen sein. Was derzeit innerhalb des Vereins und im näheren Umfeld passiert macht allen Mut. Die Frage ist eigentlich nur, ob Winterthur und seine Region gewillt sind, aus der zurückhaltenden Prägung und dem Schattendasein des grossen Nachbarn Zürich endlich mit Mut und Zuversicht heraus zu treten. Vielleicht hat das, was gerade passiert etwas aufgerüttelt, vielleicht wächst da grad so etwas wie eine grosse, stolze Solidarität. Hoffentlich dauerhaft und gegenseitig, vermehrt auch identitätsstiftend. 

Das Team lebt den Spirit vor
Pfadi’s NLA- Team leidet. Von Spiel zu Spiel. Ein knapper Spielerkader, ausgedünnt durch eine lange Liste verletzter Stammspieler, zeigt aber seit Saisonbeginn riesigen Einsatz. Es ist das beste Beispiel dafür, schier unmögliches doch erfolgreich zu Ende zu bringen, wie etwa zuletzt im Auswärtsspiel gegen den HSC Suhr Aarau, als es früh im Spiel einen neuerlich Verletzten und später noch einen Rotsünder zu verkraften hatte. Die vielen Punkte und der gute Tabellenrang sind verdienter Lohn einer brillanten, mannschaftlichen Geschlossenheit. Die Herausforderung gegen die Kadetten in diesen Tagen zu bestehen ist unter diesen Umständen nicht kleiner, eher noch etwas grösser geworden. Schön, wenn die Solidarität von den Rängen auf dem Spielfeld spürbar wird. Schön, wenn der Zusammenhalt wächst. 

Pfadi Winterthur – Kadetten Schaffhausen
Donnerstag, 28. Februar 2019, 20:15 Uhr, AXA Arena Winterthur
(TV live auf MySports)

Zum Matchcenter
Bilder: Martin Deuring | deuring-photography.com

Knapper Personalbestand im NLA-Team

Free-TV live ab 20:00 auf MySports

pfadi_winterthur_sponsoren_mysports

Nächste Heimspiele AXA Arena:
Mi. 06.03. | 19:30 Uhr | Pfadi Winterthur – TSV St.Otmar St.Gallen
So. 24.03. | 17:00 Uhr | Pfadi Winterthur – Wacker Thun
Sa. 30.03. | 17:30 Uhr | Pfadi Winterthur – HSC Suhr Aarau

JETZT TICKETS BESTELLEN! AXA ARENA | GOOGLE MAPS