Marvin Lier wird trotz 30:25 (16:10) Niederlage NLA-Torschützenkönig
Pfadi verliert zum Ausklang der Finalrunde in Schaffhausen klar mit fünf Toren Differenz und spielt damit in den Playoff-Viertelfinals gegen den Gewinner der Abstiegsrunde HC Kriens-Luzern. Marvin Lier wurde verdientermassen und dank weiterer zwölf Treffer in dieser über weite Strecken emotionslosen Partie, nach Abschluss der Regular Season mit 175 Treffern NLA-Torschützenkönig.
Den fünf Minustreffern gleich zu Beginn des Spiels sollte Pfadi die gesamte erste Halbzeit hintennach rennen. Es war ein veritabler Fehlstart welchen sich die Winterthurer da gegen den Tabellenersten leisteten. Drei Fehlschüsse und zwei technische Fehler brachten die effizienten Gastgeber bis zur 8. Minute 5:0 in Front. Auch die Gegenwehr in der Deckung liess zu wünschen übrig. Das war nicht die hundertprozentige Präsenz welche die Gäste in die BBC-Arena mitgebracht hatten. Die Munotstädter sahen eher danach aus, ihren Spitzenplatz in der Tabelle unbedingt verteidigen zu wollen. Erst nach diesem schwachen Start Pfadi’s begann sich die Partie etwas auszugleichen. Nach dem 6:1 und dem ersten Gäste-Timeout brachte Trainer Adi Brüngger seinen spielenden Assistenten Goran Cvetkovic auf’s Spielfeld. Der sorgte erstmals für etwas Entspannung, doch eine resultatmässige Annäherung schafften die Winterthurer bis zur Halbzeitpause trotzdem nicht, dazu wirkten sie zu behäbig. Immerhin hielten sie jetzt gleichwertig mit.
Die Geschichte der zweiten Halbzeit ist schnell erzählt. Einen kleinen Gäste-Aufstand gleich zu Beginn konterten die Kadetten innert zwei Minuten und legten dann etwas zu. Eine gewisse Zeit schien es, als würde Pfadi in eine Konterniederlage schlittern. Aber es kam dann zum Glück doch anders. Und das hatte einen bestimmtem Grund.
Marvin Lier auf allen Positionen
Einer tauchte nämlich auf ungewohnter Position auf: Marvin Lier. Er, ohnehin schon der trefferreichste Spieler Pfadi’s in diesem Spiel, setzte sich aus dem Rückraum (!) gleich selber und erst noch eindrücklich die Krone auf. Vier Mal traf der 26-Jährige aus ungewohnter Position, mal mit einem Schlenzwurf, mal war’s ein Durchbruch oder Sprungwurf. Der sonst auf Linksaussen spielende Lier erzielte heute seine Treffer nahezu aus jeder Position oder im Gegenstoss und war zudem auch vom Siebenmeterpunkt aus alle drei Mal erfolgreich. Er schaffte diese hohe Titel-Ehre mit 45 und mehr Treffern Vorsprung auf Severin Kaiser (TSV St.Otmar St.Gallen) und Zarko Šešum (Kadetten Schaffhausen). Das ist eine beeindruckende Leistung! Wir gratulieren.
Der Abschluss dieser Partie verlief deshalb versöhnlich und mit einer Fünftore-Niederlage auch erträglich. Nun geht es in die Playoffs. Mit dem HC Kriens-Luzern hat Pfadi nun einen starken Widersacher, welcher zum Abschluss der Abstiegs-Poule GC Amicitia Zürich besiegte und so den siegreichen RTV 1879 Basel als letztes Team in die Playoffs hievte. Für Pfadi wird es nun Zeit, nach zwei Niederlagen hintereinander den Fokus wieder zu finden und zu alten Tugenden zurückzukommen. Einfach weggeblasen sind diese nicht, das war ansatzweise auch in Schaffhausen zu sehen.
Kadetten Schaffhausen – Pfadi Winterthur 30:25 (16:10)
Donnerstag, 4. April 2019, 20:15 Uhr, BBC-Arena Schaffhausen
Kadetten Schaffhausen: Pilipovic, Stefanovic; Meister (2), Zehnder (3), Wanner, Küttel (3), Schopper, Novak, Beljanski (1), Gerbl (4), Šešum (10/4), Teubert, Maros (4), Schelker (2), Tominec, Herburger (1).
Abwesende: Wanner, Novak, Teubert, Tominec (alle n.e.), Haas, Markovic, Csaszar, Frimmel (alle verl.).
Pfadi Winterthur: Schelling, Staub; Quni, Cvetkovic (1), Tynowski (1), Dangers (3), Lier (12/3), Heer (2), Jud, Bräm, Freivogel (1), Svajlen, Schramm (5).
Abwesende: Schulz, Ott, Maros, Pecoraro, Vernier (alle verl.).
843 Zuschauer; Schiedsrichter Brunner/Salah; Delegierter Nagel; Strafen: 4:1; Siebenmeter: 4/4 : 3/3.
Bildergalerie Martin Deuring | deuring-photography.com
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