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Die Winterthurer scheitern knapp

24:23 (10:12). Ein Spiel der Defensiven mit besserem Ausgang für die Gastgeber. Pfadi Winterthur überwindet die rote Mauer vorab in der zweiten Hälfte zu wenig. Und lässt dabei auch noch einige gute Offensivchancen liegen. Der BSV Bern siegte letztlich verdient, weil er mehr an diesen Sieg glaubte als es die Gäste taten. 

Den Torreigen eröffnete Joël Bräm mit einem blitzsauberen Hocheckwurf vom linken Flügel. Kurz darauf parierte Dennis Wipf einen ersten Siebenmeter. Der Auftakt glückte den Gästen, danach aber wurde zusehends ersichtlich, dass sie mit der grossgewachsenen Berner Mauer doch einige Mühen bekundeten. Gleich fünf Mal scheiterten die Pfader am Block, insbesondere Roman Sidorowicz tat sich etwas schwer. Die Gastgeber zogen ihren Nutzen aus diesem Umstand und legten zum 3:1, später zum 4:2 vor. Danach allerdings blieb das Spiel ausgeglichen. Freivogel traf in Unterzahl zum 4:4 (12.), Wipf hielt drei Mal Bälle der Berner. Beim Spielstand von 6:6 bat Pfadi-Trainer Adi Brüngger die Seinen zum ersten Time-Out. Er brachte Marvin Lier auf Linksaussen. Dieser aber brachte gleich zwei Mal hintereinander seine Würfe nicht am einstigen Teamkollegen Simon Schelling vorbei ins Tor. Die Berner gingen erneut in Front. In der 22. Minute machte sich Samuel Weingartner beim Spielstand von 8:7 erneut auf zu einem Siebenmeter. Diesmal stand ihm Yahav Shamir im Weg. Besser machte es Kevin Jud mit einem Penalty zum 9:9. Fortan lagen die Vorteile etwas auf Seiten der Pfader. Erst gelang Shamir ein Tor in den leeren Berner Kasten, danach traf Sidorowicz wuchtig zum 10:12. Den letzten direkten Freiwurf pfefferte nach Ablauf der Spielzeit der Deutsche Matthias Gerlich über die Winterthurer Mauer hinweg ans Lattenkreuz. Es sollte so etwas wie ein Weckruf gewesen sein.

Der erste Treffer nach der Pause gelang erneut Pfadi. Sidorowicz gelang dieser nach einem schönen  Durchbruch. Danach allerdings war für die Winterthurer vorerst Schluss. Die Berner Deckung setzte nun um was sie sich vorgenommen hatte. Jedenfalls liess sie für die nächsten zehn Minuten keinen Winterthurer Treffer mehr zu. Pfadi hatte mit Zeitspielen zu kämpfen, rieb sich an der guten und agilen Mauer auf. Das führte zwangsweise zu schlechten Abschlüssen. Insbesondere Kevin Jud und Sidorowicz taten sich schwer, aus dem rechten Rückraum kam zu wenig. Das Angriffsspiel war zwar auf Schnelligkeit bedacht, nur das alleine reichte nicht. Nicht an diesem Abend. Der Gastgeber nutzte was er sich hinten erarbeitet hatte nun auch in der Offensive. Weingartner, Strahm, Vögtli und zweimal Gerlich schafften die Wende zum 17:15, später zwei Mal in Unterzahl gar zum 20:16 (46.). Der BSV hatte nun deutliche Vorteile, war gewillt die Chance zu nutzen. Beim Stand von 22:19 nahm  Brüngger ein weiteres Timeout, beorderte den siebten Feldspieler auf die Platte. Das wirkte. Die beiden Flügelspieler Cédrie Tynowski und Joël Bräm brachten Winterthur wieder auf einen Treffer heran (22:21/56.). Was folgte war ein Schlagabtausch. Innert 84 Sekunden fielen bis zum 24:23 beidseits zwei Tore (58.). Die Hausherren verwarfen danach dreissig Sekunden vor Schluss ihre letzte Chance. Pfadi erhielt die Möglichkeit das Unentschieden doch noch zu schaffen. Typischerweise verhinderten der BSV dies kurz vor Ablauf der Spielzeit mit einer weiteren Blockabwehr gegen Kevin Jud. Wie zig-Mal zuvor, ein déjà-vu.

Die zwei Punkte etwas mehr herbeigesehnt
Auch wenn das Spiel letztlich mit knappem Resultat endete. Der BSV Bern hat sich den Sieg an diesem Abend mit seinen Verrichtungen in der zweiten Halbzeit verdient. Es hätte bei gleichwertigen Torhütern für Pfadi eine bessere Wurfausbeute bei den sogenannt Hundertprozentigen gebraucht. Auch da scheiterten die Gäste das eine oder andere Mal mehr als ihr Gegenüber. Deren Deckung wirkte zudem in einem sehr agilen 6:0 kompakter. Das zeigt auch die Strafenstatistik. Pfadi durfte fünf Mal in Überzahl spielen, kam aber nur zu einem Siebenmeter. Die Eulachstädter erhielten dagegen nur eine Strafe gegen sich ausgesprochen, mussten aber fünf gegnerische Siebenmeter hinnehmen. Das zeigt auch, wie sich die Berner diesen Sieg sehnlichst gewünscht haben.

BSV Bern vs. Pfadi Winterthur 24:23 (12:14)
Mittwoch 18. November 2020, 19:00 Uhr, Mobiliar Arena Gümligen

BSV Bern: Schelling, Cvitkovic; Eggimann (2), Schneeberger (1), Baumgartner, Aellen, Kusio (3), Weingartner (3/1), Gerlich (8/2), Strahm (2), Rohr (1), Widmer, Arn (1), Freiberg, Vögtli (3), Mühlemann.
Trainer: Stevic | Staudenmann | Ebinger
Abwesende: Kaleb, Getzmann (verl.).

Pfadi Winterthur: Wipf, Shamir (1); Ott (2), Tynowski (3), Cohen, Sidorowicz (6), Vernier, Lier (1), Pfister, Heer (2), Bührer, Radovanovic (1), Jud (2/1), Bräm (4), Freivogel (1), Svajlen.
Trainer: Brüngger | Cvetkovic | Schulz
Abwesende: Störchli, Pecoraro (alle verl.); Vernier, Pfister, Bührer (nicht eingesetzt).

50 zugelassene Zuschauer; Schiedsrichter: Castiñeiras/Zwahlen; SHV-Delegierter: Kneubühler; Strafen: 5:1; Siebenmeter: 3/5 : 1/1.

Foto zVg.

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Die nächsten NLA-Spiele:
Mi 25.11.2020 | 19:30 | Pfadi Winterthur vs. TV Endingen | AXA Arena Winterthur (Nachtragsspiel)
Sa 28.11.2020 | 20:00 | TV Endingen vs. Pfadi Winterthur | GoEasy Arena Siggenthal-Station
Sa 05.12.2020 | 18:00 | HC Kriens-Luzern vs. Pfadi Winterthur | Krauerhalle Kriens
Do 10.12.2020 | 19:15 | Pfadi Winterthur vs. TSV St.Otmar St.Gallen | AXA Arena Winterthur (TV-Spiel)
Mi 16.12.2020 | 20:00 | HSC Suhr Aarau vs. Pfadi Winterthur | Schachenhalle Aarau
Fr 18.12.2020 | 19:30 | Pfadi Winterthur vs. Wacker Thun | AXA Arena Winterthur
Mi 23.12.2020 | 19:15 | Pfadi Winterthur vs. Kadetten Schaffhausen / AXA Arena Winterthur (TV-Spiel)

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