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Zum Schluss dann noch ein Fliegertor

33:14 (13:4) nach einer sehr gut geführten Partie. Dabei hatte Pfadi Winterthur gleich drei neuerliche Ausfälle auf den Linkshänderpositionen zu verkraften. Das hatte aber für das Spiel der Platzherren über weite Strecken keinen wesentlichen Einfluss. Zu sehr war der zuletzt in Thun noch mit einem Punktgewinn gekrönte Gast an diesem Abend ausser Rand und Band. Er kam gar nie richtig in die Partie, dazu war die Deckung der Pfader zusammen mit einem eindrücklich parierenden Yahav Samir vorab in der ersten Halbzeit zu konsequent. Einziger Wehrmutstropfen auf Seiten des Gastgebers war die etwas schlechte Auswertung seiner offensiven Chancen. Zum Schluss aber liefen die Winterthurer dann doch noch zur Gala auf und krönten den insgesamt guten Auftritt mit einer schönen Flugkombination zwischen Joël Bräm und Marvin Lier. 

Der Auftakt in die erste Halbzeit glückte Pfadi. Die Winterthurer legten bis zur sechsten Minute gleich mal zwei Tore vor. Nach einen Siebenmeter-Fehlwurf des lange Zeit auffälligsten Pfader’s  Joël Bräm gesellten sich im folgenden Angriff aber nochmals zwei Gastgeber zur Verletztenliste, zumindest vorläufig. Yannick Ott stürzte Kopfvoran ins gegnerische Gewühl und traf dabei wohl Stefan Freivogel unglücklich am Knie. Das zwang Adi Brüngger sehr schnell zu einigen Umstellungen. Seine Crew fand sich jedoch schnell wieder. Zweimal Bräm erhöhte zum 5:2 (12.), was wiederum Endingen’s Coach Zoltan Majeri auf den Plan rief. Er holte die Seinen zum Timeout-Gespräch vom Feld. Nur nützen tat das in der Folge gar nichts. Die nächsten fünfzehn Minuten sollten die Gäste das Tor der Winterthurer nicht mehr treffen. Der sehr gut aufgelegte israelische Jung-Keeper Yahav Shamir hielt zusammen mit seinen gut postierten Vorderleuten seinen Kasten  bis zum 11:3 (27.) rein. Dass die Ausbeute der Winterthurer nicht noch grösser wurde, verdankte der TVE seinem ebenfalls gut disponierten tschechischen Torhüter Vit Schams. Zusammen mit seinem Gegenüber wurde er so zur auffälligsten Figur auf dem Platz. Das Halbzeitresultat von 13:4, angesichts der Vorgeschichte etwas aussergewöhnlich, wenn man sich das Offensivspektakel der Surbtaler zuletzt beim 32:32 in Thun vor Augen hielt.

Der junge Flurin Pfister hatte Endingen’s Topscorer Justin Larouche in der ersten Halbzeit komplett den Zahn gezogen. Der Kanadier tat zu Beginn mit, konnte aber nicht reüssieren. Pfister sah seinen Einsatz mit dem Auftritt in der Startformation zur zweiten Halbzeit belohnt. Und er machte seinen Job hinten und vorne richtig gut, bis am Schluss sollte der Kreisläufer aus dem NLB-Team drei Mal erfolgreich sein. Ebenfalls in die Startformation Aufnahme fand der einzige Linkshänder Benedikt Dechow. Auch der Rechtsaussen krönte seinen Einsatz wie Pfister mit dem allerersten NLA-Treffer. Ansonsten trat der Gast in der Deckung etwas aggressiver auf. Die Pfader mussten zu Beginn der zweiten Hälfte etwas mehr Aufwand betreiben, um zu Toren zu kommen. Und den Endingern gelangen nun einige Tore mehr. Zehn an der Zahl sollten bis zum Schluss noch dazu kommen. Aber es wurde rasch klar, dass dieses Spiel gelaufen war. Die Winterthurer spielten sich zusehends auch offensiv in einen Rausch, nutzten nun die sich bietenden Chancen auch in Gegenstössen. Ausgangpunkt war die weiterhin gute Deckung und ein tadelloser Shamir. Diesem gelang eine sagenhafte Quote von 55% gehaltener Bälle. Nur für einen Penalty musste Dennis Wipf ran und den hielt dieser auch noch. Zum Schluss boten die Winterthurer ihren 50 Fans in der Halle und den über 1000 an Livestream noch ein Schmankerl. Bräm sprang auf dem falschen Flügel lange und weit, spielte den Ball quer über das ganze Feld zu dem in der Luft bereiten Marvin Lier. Der ehemalige Endinger netzte sicher ein, die Zuschauer durften damit kurz vor Schluss einen freudvollen Abschluss dieses Handball-Abends feiern.

Den Topscorer kalt gestellt und die Spielfreude gefunden
Wenn man den Topscorer des Gegners derart im Griff hat und dieser erst in der 43. Minute seinen ersten Treffer mittels Penalty zum 21:9 erzielt, hat man nicht vieles falsch gemacht. Die Endinger kamen mit gutem Gefühl nach Winterthur, nachdem sie am Wochenende Wacker Thun in dessen Halle an den Rand einer Niederlage gebracht hatten. Die Winterthurer waren also gewarnt, nahmen den Job denn auch sehr ernst. Sie überzeugten als Mannschaft, einmal mehr, nachdem drei ihrer wichtigsten Spieler verletzungsbedingt fehlen mussten. Sie steckten zudem den gut fünfzehn Minuten dauernden zusätzlichen Verlust von Ott und Freivogel weg. Es sprangen andere in die Breschen. Adir Cohen etwa auf der ungewohnten Position auf Halbrechts, mit seinen Würfen nicht immer glücklich, aber in der Deckung zupackend wie eh und je. Patrice Bührer gegen Schluss auf der Spielmacherposition, oder eben Pfister am Kreis und in der Deckung. Es hat Freude gemacht, wie dort geackert und vorne die Chancen herausgespielt wurden. Dass auch Endingen’s Vit Schams einige mirakulöse Paraden gelangen, wertete den Abend für die Gäste etwas auf.

Endinger Gelegenheit zur raschen Revanche
Am Samstag treffen sich die beiden Teams quasi zum Rückspiel wieder. In der Halle des Gegners dürfte der Abend für Pfadi nicht mehr so leicht werden. Das ist zumindest anzunehmen. Aber, mit derselben Einstellung im Kopf, muss es auch im östlichen Aargau wieder zum doppelten Punktgewinn reichen. Alles andere wäre, gemessen am heutigen Abend in der AXA Arena, jedenfalls eine herbe Enttäuschung.

Pfadi Winterthur vs. TV Endingen 33:14 (13:4)
Mittwoch 25. November 2020, 19:30 Uhr, AXA Arena Winterthur

Pfadi Winterthur: Wipf, Shamir; Ott (1), Dechow (1), Pecoraro, Cohen (3), Sidorowicz (3), Lier (9/1), Pfister (3), Heer (3), Bührer (2), Jud (2), Bräm (6), Freivogel, Svajlen.
Trainer: Brüngger | Cvetkovic | Schulz
Abwesende: Störchli, Radovanovic, Vernier, Tynowski (alle verl.).

TV Endingen: Imhof, Schams; L. Riechsteiner, M. Radovanovic (2), Mühlebach, Huwyler (2), Ch. Riechsteiner (1), Mauron (2), Grau, Fischer, Huesmann (3), Mischler,  Schafroth (2), Larouche (2/1).
Trainer: Majeri | Spuhler | Hiltmann
Abwesende: Pejkovic.

50 zugelassene Zuschauer; Schiedsrichter: Jergen/Zaugg; SHV-Delegierter: Felder; Strafen: 4:0; Siebenmeter: 1/2 : 1/2.

Fotos: Martin Deuring | Fotogalerie | www.deuring-photography.com

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Live-Spielberichte und Videos auf Handball TV

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Die nächsten NLA-Spiele:
Sa 28.11.2020 | 20:00 | TV Endingen vs. Pfadi Winterthur | GoEasy Arena Siggenthal-Station
Sa 05.12.2020 | 18:00 | HC Kriens-Luzern vs. Pfadi Winterthur | Krauerhalle Kriens
Do 10.12.2020 | 19:15 | Pfadi Winterthur vs. TSV St.Otmar St.Gallen | AXA Arena Winterthur (Live SPORT1)
Mi 16.12.2020 | 20:00 | HSC Suhr Aarau vs. Pfadi Winterthur | Schachenhalle Aarau
Fr 18.12.2020 | 19:30 | Pfadi Winterthur vs. Wacker Thun | AXA Arena Winterthur
Mi 23.12.2020 | 19:15 | Pfadi Winterthur vs. Kadetten Schaffhausen / AXA Arena Winterthur (Live SPORT1)

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