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So gewinnt man keine Spiele

Der HSC Suhr Aarau hat vorgemacht wie man Heimspiele gewinnt. Dank generösem Einsatz in der Defensive und Wille haben die Aargauer dieses Spiel knapp aber verdient mit 27:26 gewonnen, nachdem sie bereits zur Pause mit 16:14 in Front gelegen hatten. Den Winterthurern, nach der Pause fulminant in die zweite Halbzeit gestartet hat, wie bereits im Spiel zu Hause gegen GC Amicitia Zürich, des Gegners Angriff mit dem Spiel Sieben gegen Sechs den Zahn gezogen. Aber nicht nur die Taktik hat an diesem Abend den Ausschlag für die Niederlage gegeben.

Der Start verlief für Pfadi Winterthur noch verheissungsvoll. Noam Leopold per Siebenmeter und Joël Bräm brachten das Team von Goran Cvetkovic rasch mit 2:0 in Front. Diese Differenz hielt allerdings nicht lange. Mit dem 4:3 gingen die Platzherren erstmals in Führung, diese bauten sie mitunter auf bis zu drei Treffer aus. Schlicht und einfach zu zahm wirkte im Verlauf der ersten Hälfte die Defensive Pfadi’s im ansonsten meist gut funktionierenden 5:1-System. Doch auch im Angriff scheiterten die Gäste viel zu oft am gegnerischen Hüter Dragan Marjanac oder mit technischen Fehlern. Selbst nach der roten Karte gegen Martin Slaninka nach einem Kopftreffer gegen Alessio Lioi besserte sich die Spielweise der Pfader nicht. So standen nach dreissig Minuten sechzehn Tore des Heimteams an der Anzeigetafel, gegenüber deren vierzehn von Pfadi. Im Duell zweier Teams mit vielen Absenzen (Pfadi) und sehr vielen Absenzen (HSC) hatten die Aargauer bis dahin mehr Biss und mehr Herz gezeigt.

Die Pfader kamen aber erstmals wie verwandelt aus der Kabine. Vier Treffer durch Cédrie Tynowski und mittels dreier Gegenstösse in Serie durch Radovanovic, Heer und Bräm legten sie bis zur 34. Minute dem Gegner ins Netz. Coach Alexander Stevic rief nach dem 16:18 die Seinen schnell genug an die Seitenlinie, liess sie fortan und bis zum Spielschluss im Angriff mit sieben Feldspielern auflaufen. Diese Massnahme brachte die Winterthurer sogleich wieder in Nöte, ähnlich wie zuletzt gegen GC Amicitia Zürich. Insbesondere Jonas Kalt zeigte nun auf der linken Rückraumposition ein starkes Spiel, war selber ein steter Gefahrenherd und spielte geschickt seine Mitspieler auf den beiden Flügelpositionen, am Kreis oder mit Fliegerpässen auf der anderen Zweierposition frei. Jeder Treffer der Winterthurer wurde so postwendend wieder beantwortet, Pfadi konnte sich toremässig nicht weiter absetzen. Und weil der HSC nun Lunte roch, verteidigte er auch wieder aggressiver. Nach dem 22:24 (50.) durch Pfadi’s Tynowski fanden die Aargauer definitiv ins Spiel zurück, zumal sie nun mit ihren Schüssen auch vom Glück des Tüchtigen profitierten. Aber irgendwie hatten sie sich diese Treffer via Pfosten, Latte oder den Rücken des gegnerischen Torhüters verdient, derweil die Pfader ihre zahlreichen Schüsse an die Torumrandung vom Gehäuse wegfliegen sahen. Verdient insbesondere, weil sie einfach von Allem etwas mehr ins Zeug legten und auch von guten Torhüterquoten profitieren durften. Nach dem 22:24 wechselte die Führung jedenfalls wieder zum Heimteam. Es verteidigte diese knapp, aber mit viel Engagement und bejubelte nach dem Unentschieden zuletzt bei den Kadetten Schaffhausen nun gar einen weiteren schönen und erst noch doppelten Punktgewinn. Diese Liga ist definitiv sehr spannend und – abgesehen mal vom souverän auftretenden HC Kriens-Luzern – sehr ausgeglichen.

HSC Suhr Aarau – Pfadi Winterthur 27:26 (16:14)
Sonntag, 11. Dezember 2022, 19:00 Uhr, Schachen Aarau

Bilder: Martin Deuring | www.deuring-photography.com

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