220324_1563_Shamir_Pfadi-Kadetten SH_deuring
220324_2232_Leopold_Pfadi-Kadetten SH_deuring
220324_2024_Tskhovrebadze_Pfadi-Kadetten SH_deuring
220324_1311_Hadj Sadok_Pfadi-Kadetten SH_deuring
220324_2823_Sieg_Pfadi-Kadetten SH_deuring
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«Oh, wie ist das schön!»

Was für ein Spiel – was für ein Sieg. Pfadi Winterthur Handball zieht dank des 25:23-Erfolgs gegen die Kadetten Schaffhausen in den Cupfinal ein. Über weite Strecken der Partie rannte es dabei einem Rückstand hinterher, blieb dennoch stets in Schlagdistanz um ab der 51. Spielminute keinen Gegentreffer mehr zu zulassen und selbst deren sechs Tore zu erzielen. Vom 19:23 zum 25:23 und in den Cupfinal!

Pfadi Winterthur sollte am Donnerstagabend des 24. März 2022 gelingen, was noch keinem Schweizer Team in dieser Saison gelang. Es bezwang die Kadetten Schaffhausen – und dies im «Spiel des Jahres», dem Halbfinal im Mobiliar Schweizer Cup. «Das zeigt vor allem, ihre Stärke diese Saison», so Headcoach Goran Cvetkovic respektvoll über die «dominanteste Mannschaft dieser Saison». Auf dem Weg zu diesem Triumph überwand sein Team Täler, kämpfte, gab nie auf, glaubte, hoffte, bangte und belohnte sich letztlich selbst.

Gebeutelt von der Covid-Situation der vergangenen Wochen legten sie einen unbändigen Willen an den Tag. «Wir wurden Opfer von unserem taktischen Vorgehen», analysiert Cvetkovic die praktizierte 5:1-Abwehr, «in der wir die Fouls gesucht haben.» Sieben Zeitstrafen in der ersten Hälfte sprachen die Unparteiischen Arthur Brunner und Morad Salah gegen Pfadi aus. 14 Minuten in Unterzahl führten zum 10:14-Pausenrückstand, einer 47%-Abwehrquote von Kadetten-Torhüter Kristian Pilipovic und einer 62-prozentigen Abschlussquote des Gegners. «Dass wir damit nur mit vier Toren Rückstand in die Pause gehen, ist eher gut belohnt für die Umstände», wusste Goran Cvetkovic.

Fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff war der Anschluss zum 14:15 realisiert. Bis auf 16:20 in der 43. Spielminute und 19:23 in der 51. Spielminute vermochten sich die Gäste danach erneut abzusetzen. Goran Cvetkovic stellte kurz davor die Abwehr auf das 6:0-System um und initialisierte so das nachfolgende Feuerwerk. Kein Gegentor liessen die Abwehr und Hexer Yahav Shamir bis zum Schlusspfiff mehr zu – Assistenztrainer Michal Svajlen sprach dabei zurecht stolz von «einer Wand, die wir da gebildet haben» – und mit sechs Treffern aus sieben Versuchen wurde der Vier-Tore-Rückstand zu einem Zwei-Tore-Vorsprung.

«All in» mit dem schnellen Spiel nach vorne
Längst standen die 1048 Zuschauerinnen und Zuschauer und peitschten ihre Mannschaft durch die Wende hindurch zum Sieg und damit in den Cupfinal. Manch einer konnte nicht glauben, was da geschah und gemeinsam geschafft wurde. «Dass war einfach geil», schwärmte Roman Sidorowicz, dessen Nationalmannschaftskarriere am Sonntag in der AXA ARENA zu Ende ging. Er verkörperte in und mit jeder seiner Aktionen den Willen, dass ihm nicht das Gleiche auf Cup-Ebene mit seinem Verein passieren wird. Und es gelang ihm, der im Sommer vom Spitzensport zurücktritt, in beneidenswertem Stil.

«Mit unserem schnellen Spiel nach vorne gingen wir «all in»», erklärt Goran Cvetkovic, der dabei aber bemerkte, «dass unsere 5:1-Abwehr in ihrer Aggressivität nachliess.» Die Abwehrumstellung folgte und «das Drehbuch dieses Spiels wurde damit unbeschreiblich», schwärmt Assistenztrainer Michal Svajlen.

Der erste «SpeedKing of the Day»
Die 18 Paraden von Yahav Shamir, der damit während der Aufholjagd seinen Gegenüber Pilipovic (15 Paraden) übertrumpfte, sind ebenso hervorzuheben, wie die Spitzenleistung von Otto Lagerquist in Abwehr und Angriff. Noam Leopold warf drei der letzten sechs Pfadi-Tore, besorgte die erste Pfadi-Führung nach dem 7:6 in der 18. Spielminute und Girogi Tskhovrebadze schoss am schärfsten. Er wurde der erste «SpeedKing of the Day» präsentiert von Hypnose.net mit einer Wurfgeschwindigkeit von über 110 km/h.

Vor dem Aufeinandertreffen erinnerte sich manch einer an den Juni 2021, als im Playoff-Final ebenfalls gegen die Kadetten der langersehnte Schweizer Meistertitel errungen wurde. Das Schlussresultat im entscheidenden, dritten Spiel lautete ebenso wie heute 25:23. Für das Dargebotene gebührt dem Team grossen Respekt. Pfadi Winterthur Handball steht im Cupfinal 2022 und greift am Wochenende des 07./08. Mai 2022 gegen GC Amicitia Zürich nach dem Titel – «Oh, wie ist das schön!»

Mobiliar Handball Cup – 1/2-Final
Pfadi Winterthur – Kadetten Schaffhausen 25:23 (10:14)
Donnerstag, 24. März 2022, 19:00 Uhr, AXA ARENA Winterthur

Pfadi Winterthur: Wipf (n.e.), Shamir (18 Paraden/1 Tor); Leventoux, Schönfeldt, Tynowski (2), Pecoraro, Dechow, Sidorowicz (4), Störchli, Jud (2), Bräm (1), Freivogel, Tskhovrebadze (7/3), Lagerquist (5), Hadj Sadok, Leopold (3).
Abwesend: Ott, Osterwalder, Ruh, Radovanovic, Vernier, Heer.
Trainer: Cvetkovic | Svajlen |

Kadetten SH: Pilipovic (16 Par.), Biosca (n.e.); Zehnder (4/2), Matzken, Küttel (1), Cañellas (7), Schmidt (1), Schopper (1), Bartok (1), Kusio, Lier (2), Gerbl, Markovic, Maros, Schelker (5), Herburger.
Trainer: Eyjolfsson |

1048 Zuschauer; Schiedsrichter: Brunner/Salah; SHV-Delegierter: Sager; Strafen: 7:3; Siebenmeter: 3/4 : 2/3

BERICHT (ABO) AUS DER LANDBOTE | GREGORY VON BALLMOOS

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