Kein zwingender jedoch ein logischer Punktverlust
30:28 (17:15) – Das Resultat sieht etwas besser aus als es in gewissen Momenten der Partie tatsächlich war. Die Winterthurer haben an diesem Abend in der Defensive nicht das geleistet was hätte sein müssen. Offensiv aber war die Ausbeute, abgesehen von einigen liegengelassenen Chancen und in Anbetracht der Absenz aller Linkshänder, einigermassen zufriedenstellend. Das zusammen reicht natürlich in Thun kaum zum doppelten Punktgewinn.
Pfadi trat in der Lachenhalle ohne seinen verletzten Torhüter Matias Schulz an. Zudem fehlten aus dem Stamm immer noch Alexandar Radovanovic, Pascal Vernier und Cédrie Tynowski. Dafür erschien gegen Schluss der ersten Halbzeit zum ersten Mal Kreisläufer-Neuzugang Antonio Pribanic. Bei Thun kehrten einige der bisherigen Absenzen dafür wieder an, insbesondere Nicolas Raemy und Damien Guignet.
Thun eröffnete das Skore und sollte danach die gesamten sechzig Minuten immer in Front bleiben. Das hatte anfänglich auch damit zu tun, dass Peter Schramm bis zur neunten Minute vom Schiedsrichtergespann bereits zwei Mal mit einer Zweiminutenstrafe bedacht wurde. Gleiches passierte Adir Cohen wenig später dann auch noch. Das hatte zur Folge, dass die Verteidigungsaktionen der Gäste vorsichtiger wurden. Dennoch hielten die Pfader in Sachen Tempo und Rhythmus und auch resultatmässig mit. Das hatten sie in diversen Situationen ihrem Torhüter Simon Schelling zu verdanken, welchem bis zur Pause gleich mehrere sehenswerte Paraden in Eins gegen Eins-Situationen gelangen. Nachdem Lukas Heer mit wuchtigem Durchbruch das 10:11 erzielen konnte, waren es die Gastgeber, welche nun dank viel Tempo und Durchschlagskraft und einigen sehenswert herausgespielten Toren vorlegen konnten. Insbesondere das Spiel über ihre Flügelzange gelang ihnen an diesem Abend vorzüglich. Vier Treffer lagen die Pfader hinten, ehe ihnen zum Schluss des ersten Durchgangs noch etwas Resultatkosmetik gelang. Für sein neues Team zum ersten Mal traf in dieser Phase Neuzugang Antonio Pribanic zum 14:17, Kevin Jud verkürzte kurz vor dem Abpfiff in die Pause noch zum 15:17.
Nach der Halbzeit war es wiederum der nach gerade mal drei Trainings mit dem Team richtig gut aufgelegte Pribanic, welcher zwei Mal spektakulär vom Kreis einnetzte und den Rückstand wieder auf einen Treffer reduzierte. Auf dieser Position hatten die Winterthurer – zusammen mit den beiden Toren von Stefan Freivogel – an diesem Abend ein sichtbares Plus aufzuweisen. Nur, in der Abwehr fehlten einfach die überzeugenden Aktionen, zu einfach kamen die Gastgeber zu ihren Treffern. Mag sein, dass die Winterthurer durch die frühen Strafen verunsichert waren, aber sie waren gegen den agilen Guignet etwa auch oft zu spät dran. Diesen Umstand nutzte das Team von Martin Rubin, sie legten regelmässig drei, vier Tore vor. Adi Brüngger bemängelte hernach das Deckungsverhalten. So hielt zwar erst Schelling, ab der 40. Minute auch der U19-Internationale Dominik Heer einige Big-Saves. Aber aus der Distanz wurden sie von den Vorderleuten etwas zu wenig unterstützt, von den Flügelpositionen müssten auch sie den einen oder anderen Ball einmal parieren. Die Aussenspieler waren bei den Berner Oberländern ohnehin besser ins Spiel integriert. Thomas Lanz mit fünf und Jonas Dähler mit sieben Treffern (und seinem 1000. NLA-Tor) waren denn auch deutlich effizienter als die Winterthurer mit ihren gerade mal drei Toren von Fabrizio Pecoraro.
Pribanic zum Best-Player Pfadi’s erkoren
So kamen die Winterthurer nie mehr richtig an ihren Gegner heran. Unüberwindbar schien dieser nicht. Jedoch lösten die Thuner ihre Aufgaben überzeugender und hatten überdies die besseren Möglichkeiten, ihr Spiel in die ganze Breite anzulegen. Diesem Umstand hätten die Winterthurer mit einer 100-prozentigen Deckungsarbeit begegnen müssen. So blieb zum Schluss halt nur die Freude darüber, dass der neue Kreisläufer Antonio Pribanic nach seinem ersten Auftritt und den sechs Toren (bei nur einem Fehlversuch) zum Best-Player des Gästeteams aufgerufen wurde.
Telegramm
Wacker Thun vs. Pfadi Winterthur 30:28 (17:15)
Samstag, 08. Februar 2020, 17:00 Uhr, Lachenhalle Thun
Wacker Thun: Winkler, Wick; Holm (3), Felder, Raemy (3), Dähler (7), Suter (2), Lanz (5), Wyttenbach (5/5), Friedli (1), Lüthi, Simon Huwyler, Guignet (4), Stefan Huwyler, Haas.
Trainer: Martin Rubin
Abwesende: Giovanelli, Delhees.
Pfadi Winterthur: Schelling, Dominik Heer; Ott (5), Pribanic (6), Pecoraro (3), Cohen (2), Lier (3/3), Störchli, Lukas Heer (2), Jud (5), Bräm, Freivogel (2), Svajlen, Schramm.
Trainer: Adi Brüngger
Abwesende: Schulz; C. Tynowski, Vernier, Radovanovic (verl.). Bührer (NLB). / Bemerkungen: 1. Einsatz von Antonio Pribanic.
870 Zuschauer; Schiedsrichter Capoccia/Jucker; Delegierter Widmer; Strafen: 5:8; Siebenmeter: 5/6 : 3/4.
Bilder zVg. Roland Peter
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Nächste Heimspiele in der AXA Arena:
Sa. 15.02.2020 | 17:30 Uhr | Pfadi Winterthur – HSC Suhr Aarau
Do. 27.02.2020 | 20:15 Uhr | Pfadi Winterthur – HC Kriens-Luzern (neu Mysports-TV-Spiel)
Fr. 13.03.2020 | 19:30 Uhr | Pfadi Winterthur – GC Amicitia Zürich (neuer Termin)