Die nackten Zahlen sprechen eine klare Sprache
Ein hartes Stück Arbeit stehe dem Traditionsverein auf die neue Saison bevor, erläuterte Präsident Jürg Hofmann anlässlich der letzten Generalversammlung. Es bedürfe weiterhin allergrösste Anstrengungen das Boot über Wasser zu halten. Die bis dato vorliegenden Ergebnisse stimmen zuversichtlich, dass der eingeschlagene Kurs richtig ist.
NLA-Team war in vielfältiger Weise gefordert
Trotz einem gesundheitsbedingten Rückzug von Joël Tynowski zu Beginn der Saison, trotz schwerwiegenden Ausfällen in deren gesamten Verlauf, dem Wechsel von Roman Sidorowicz zur MT Melsungen in die deutsche Bundesliga: Pfadi Winterthur hat sich stark gehalten. Der Titelgewinn im Supercup zu Saisonbeginn entschädigte etwas. Zusätzlich beeinflusste die finanzielle Situation des Vereins die Mannschaft insofern, als dass sie über einen geraumen Zeitpunkt nicht wusste, ob es eine Zukunft noch gibt oder eben nicht. Und die Spieler waren darüber hinaus in vielfältiger Weise gefordert, bei der Rettung des Vereins mitzuhelfen. Sie haben das alles weggesteckt und in bravouröser Art überwunden. Die Leistung auf dem Platz hat zu keinem Zeitpunkt nachgelassen. In 39 Wettbewerbsspielen siegte das Team 24 Mal. Das ist eine gute Erfolgsquote von über 60%. Zweimal resultierte ein unentschieden, dreizehn Mal verloren Adi Brüngger‘s Mannen, davon – bei zwei Siegen – insgesamt sechs Mal gegen die Kadetten Schaffhausen.
Die guten Leistungen und der Umzug in die neue, schmucke AXA Arena haben deutlich mehr Zuschauer angelockt als noch im Vorjahr. Bereits in der Regular Season war der Zuspruch um über 60% angewachsen, selbst in den schon immer zugkräftigen Playoff’s wurde der Durchschnittswert im Vergleich mit den letzten Jahren übertroffen. Die Steigerung wirkte sich auch auf’s Catering aus. Dort stiegen Umsatz und Ertrag mit einer über Erwarten erfreulichen Entwicklung deutlich an. Diese ist wohl auch dank moderaten und familienfreundlichen Eintrittspreisen und einem gezielt erweiterten Angebot bei Speisen und Getränken zu Stande gekommen. Bleibt noch zu fest zu halten, dass der Trainings- und Spielbetrieb wegen der neuen Infrastruktur und damit bedeutend weniger Hallenwechseln viel ungestörter verläuft. Das freut beispielsweise die Arbeitgeber der NLA-Spieler, welche nun den Einsatz ihrer Angestellten etwas besser planen können.
National eine sehr starke Rolle eingenommen
Das NLB-Team konnte, ebenfalls von schwerwiegenden Verletzungen nicht verschont, seinen Platz in der zweihöchsten Liga halten. Das ist im Hinblick auf die Entwicklungsmöglichkeiten eigener Talente aus dem Nachwuchs und der Region mehr als erfreulich. Die U19 Elite-Junioren, durch ständige Spielerwechsel ins NLB-Team ebenfalls oft genug geschwächt, erreichten trotzdem den guten vierten Platz. Noch besser lief es den U17 Elite- und den U13 Inter-Junioren, diese eroberten noch vor dem NLA-Team ihre nationalen Vizemeistertitel. Gar den Meistertitel verdienten sich dafür in beachtenswerter Art und Weise die U15 Elite-Junioren.
Finanzen in Zukunft im Griff behalten
Pfadi hat diese Saison dank einer gut getimten Kampagne und dem Gefäss PFADI4ever mit einer unglaublich erfolgreichen Spendenaktion gerettet und sogar noch etwas für die Zukunft getan. Der Notschrei nach Neujahr verbunden mit dem Gang in die Öffentlichkeit hat eine ungeahnte Solidaritätswelle ausgelöst. Den vielen Einzelpersonen, Gruppierungen und Firmen, welche mitgeholfen haben das richtige Fahrwasser wieder zu finden, kann nur ein ganz dickes Lob gezollt werden. Es wird – angesichts der wachsenden Konkurrenz aus dem In- und Ausland – eine riesige Herausforderung bleiben, die finanziellen Konsequenzen auf noch mehr Schultern zu verteilen. Aber es sollte in einer Region mit diesem grossen wirtschaftlichen Potential möglich sein. Denn eines hat die ganze Aktion auch gezeigt. Stadt und Region wollen ihr stärkstes sportliches Aushängeschild nicht missen. Mit der privat finanzierten Infrastruktur WIN4 – diesem Klein-Magglingen auf dem Deutweg – sind die Voraussetzungen für eine positive Zukunft jedenfalls gegeben. Pfadi Winterthur will deshalb auf nationaler Ebene weiterhin um Titel mitspielen können.
Es liegt an uns allen, den schon länger eingeschlagenen Weg, finanziell aber gesund, gemeinsam und auch mit einem anständig getragenen Stolz weiter zu gehen.