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Freiwurf, 2 Minuten und Coachingzone

Neue Saison – das bedeutet auch neue Regeln, die im Handball Einzug halten. Auf die Saison 24/25 hat sich der Internationale Handball-Verband (IHF) aber mit grossen Neuerungen zurückgehalten. Stattdessen definiert er bereits bestehende Regeln klarer oder ergänzt sie um konkrete Beispiele.

Prandi-Update beim Freiwurf

Nachdem an der letzten EM der Freiwurf von Elohim Prandi (FRA) im Halbfinale heiss diskutiert wurde, ist die Regel nun klar definiert: Bei einem Wurf – also auch Einwurf oder Penalty – muss der Werfer «mit einem Teil desselben Fusses ununterbrochen den Boden berühren», bis der Ball die Hand verlassen hat.

Unsportliches Verhalten: Neue Kriterien

Die bekannte Regel 8, nach der unsportliches Verhalten mit einer direkten Hinausstellung geahndet wird, wird um vier Kriterien erweitert. Sie betreffen:

■ Deutliches Abspreizen oder Anheben eines bzw. beider Unterschenkel oder Füsse mit dem Ziel, einen Pass oder Torwurf zu blocken/wegzuschlagen, was einen deutlichen Einfluss auf die Spielsituation zur Folge hat;

■ Aktives Verhindern der Wurfausführung der gegnerischen Mannschaft und Nichteinhalten des 3-m-Abstands und/oder andere Regelverstösse, die die Ausführung des Wurfs verhindern;

■ Der Versuch, die Schiedsrichter durch Simulieren hinsichtlich der Aktionen eines Gegenspielers zu täuschen, wenn nur in sehr geringem Masse oder gar kein Kontakt mit dem betreffenden Körperteil hergestellt worden ist, um eine Spielzeitunterbrechung oder eine unverdiente Strafe eines gegnerischen Spielers zu provozieren;

■ Abwehren oder Fangen eines Wurfs auf ein leeres Tor durch einen Spieler, wenn dieser dabei den Torraum betritt.

Zentimetergenaue Definition der Coachingzone

Einen direkten Einfluss auf den Aufbau in den Schweizer Sporthallen wird die klare Definition der Coachingzone haben. Neu steht in den Spielregeln:
«Die Coachingzone beginnt 3,5 Meter von der Mittellinie entfernt, endet 8 Meter vor der jeweiligen Torauslinie und umfasst, soweit möglich, den Bereich direkt hinter der Auswechselbank. Das Ende der Coachingzone muss mit einer Linie oder einem Klebestreifen markiert werden, wobei die Markierung außerhalb des Spielfelds an die Seitenlinie anschliesst.»

Wechselfehler

Auch die Situation «Wechselfehler» ist auf die neue Saison hin detailliert worden:
«Ein Wechselfehler liegt vor, wenn sowohl der Spieler, der das Spielfeld verlässt, als auch der Spieler, der das Spielfeld betritt, gleichzeitig mit mindestens einem Fuss auf dem Spielfeld stehen. Ein Spieler gilt als zusätzlicher Spieler, wenn dieser mit beiden Füssen auf der Spielfläche steht und kein Mitspieler das Spielfeld verlässt. Eine Missachtung der Auswechsellinien liegt vor, wenn ein Spieler, der die Spielfläche verlässt oder betritt mit beiden Füssen auf der falschen Seite der Auswechsel- oder Mittellinie steht.»

Ausrüstungsreglement

Die IHF hat zudem das Ausrüstungsreglement auf den neuesten Stand gebracht und mit Illustrationen versehen. Der SHV übernimmt (mit einer Ergänzung für den Schweizer Handball) ab sofort das offizielle Reglement. Dabei gilt: Die Bekleidungsbestimmungen gelten nur in den Nationalligen SHL und SPL. Die Ausrüstungsbestimmungen hingegen sind in allen Ligen anzuwenden.

Alle Änderungen können im aktuellen Regelwerk und Ausrüstungsreglement der IHF nachgelesen werden.

Quelle: IHF | SHV Carolin Thevenin (Text) | Martin Deuring (Bilder)