Schweizer auch im Heimspiel erfolgreich
Die Schweizer Nationalmannschaft befindet sich weiterhin auf EM-Kurs: Die Mannschaft von Michael Suter bezwang in einer prickelnden Atmosphäre vor 3’500 begeisterten Zuschauern in der ausverkauften BBC Arena in Schaffhausen das Team von Belgien dank einer starken Leistung mit 36:22 (16:11).
Am vergangenen Mittwoch hatte die Schweiz in Belgien mit 28:25 (16:10) gewonnen und hat nun nach diesem Heimsieg weiterhin beste Chance, die Qualifikation für die Europameisterschaft im Jahr 2020 in Österreich, Schweden und Norwegen aus eigener Kraft zu realisieren.
In der Partie in Schaffhausen führte Belgien nur einmal ganz kurz für gerademal zehn Sekunden, nämlich 1:0 nach 106 Sekunden. In der Folge gab dann die Schweiz den Ton an. Nach sieben Minuten stand es nach dem dritten Treffer von Andy Schmid 4:2 und nach elf Minuten 6:4. In der Folge schaffte Belgien wiederholt den Ausgleich, letztmals nach 18 Minuten (8:8).
Danach übernahm die Schweiz endgültig das Diktat und zog innert neun Minuten auf 13:8 davon – auch dank mehreren starken Paraden von Torhüter Nikola Portner. Und mit dem Pausenresultat von 16:11 war die Partie eigentlich schon entschieden.
Starkes und gefestigtes Kollektiv
Die Schweiz legte in der zweiten Halbzeit los wie die Feuerwehr. Die Pflicht avancierte zu einer Gala und zu einem veritablen Handballfest. Die Schweiz spielte Belgien unter der Regie des überragenden Andy Schmid über weite Strecken schwindlig und zog Treffer um Treffer davon. Nach 39 Minuten stand es 24:16 und elf Minuten später bereits 32:16. Und das Resultat allein der zweiten Halbzeit (20:11 für die Schweiz) bedarf keiner weiteren Erklärung.
Die Schweiz beeindruckte in erster Linie als starkes und gefestigtes Kollektiv, aus dem Torhüter Nikola Portner (er hielt 12 von 30 Schüssen/Quote 40%), Spielmacher Andy Schmid (8 Tore aus 12 Versuchen) sowie der linke Flügel Marvin Lier (9 Tore als 11 Versuchen) sogar noch etwas herausragten. Der Abwehr-Innenblock mit Alen Milosevic, Samuel Röthlisberger, Michal Svajlen und Lucas Meister genügt mittlerweile hohen Ansprüchen und entpuppte sich auch in Schaffhausen als Bollwerk.
«Erst am Anfang unseres Wegs»
Michael Suter sprach nach Spielschluss von einem kapitalen Sieg in einem neuralgischen Match. «Die Mannschaft war heiss und wir hatten gegen einen starken Gegner auf alles eine Antwort. Dieser Teamerfolg ist der Lohn für unsere harte Arbeit in den letzten zehn bis zwölf Jahren, welche zahlreiche der heutigen Nationalspieler miterlebten. Aber wir stehen trotzdem erst am Anfang dieses Weges», so Michael Suter.
Auch Nicolas Raemy blieb trotz des Sieges in der wunderbaren Atmosphäre cool und fokussiert. «Das war ein tolles Erlebnis und die Chemie in dieser Mannschaft stimmt enorm. Aber wir sind noch nicht am Ziel und wollen auch gegen Kroatien und in Serbien Punkte holen», sagte der Linkshänder nach dem Spiel.
Definitiv entschieden wird die EM-Qualifikation im Juni, wenn die Schweiz am Mittwoch, 12. Juni, in Zug den Tabellenführer Kroatien empfängt und schliesslich vier Tage später, am Sonntag, 16. Juni, in Novi Sad auswärts auf Serbien trifft. Eines steht jetzt schon fest: die Schweiz wird sich auch vor diesen Gegnern nicht verstecken müssen.
Quelle: Meinrad Stöcklin, SHV, aus Schaffhausen.
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Telegramm
Schweiz – Belgien 36:22 (16:11)
Sonntag, 14. April 2019, 14:00 Uhr, BBC Arena Schaffhausen
Torfolge: 0:1, 2:1, 2:2, 4:2, 6:4, 6:6, 8:8 (18.), 13:8 (25.), 13:10, 15:10, 16:11; 19:13, 21:13, 21:15, 24:15, 24:16, 32:16 (50.), 33:17, 33:20, 34:21, 36:21, 36:22.
Schweiz: Portner (12 Paraden)/Bringolf (für 1 Penalty und ab 52./1 Parade); Schmid (8/1), Meister (3), Rubin, Tynowski (3), Svajlen, Lier (9/2), Sidorowicz (2), Raemy (2), Röthlisberger, Küttel, Maros (2), Gerbl (3), Zehnder (2), Milosevic (2).
Belgien: Lettens (9 Paraden)/Plessers; Ooms, Thomas Bolaers, Meulders (1), Robyns, Marchal (1), Danse (1), Cadel (1), Damian Kedziora (3/1), Bartosz Kedziora (8), Vancosen (1), Nathan Bolaers (2), D’Hanis, Qerimi (1), De Beule (3).
Bemerkungen: 3500 Zuschauer (ausverkauft) –Sr. Opava/Valek (CZE) – Strafen: 2mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 5mal 2 Minuten gegen Belgien – Schweiz ohne Delhees, Tominec, Markovic, Vernier (alle verletzt), Von Deschwanden, Winkler, Schelker und Novak (alle überzählig). Lier scheitert mit Penalty an Lettens (25./12:8), trifft im Nachschuss. Damian Kedziora schiesst Penalty an den Pfosten (41./26:16). Schmid scheitert mit Penalty an Lettens (53./33:19).