Nationaltrainer Michael Suter zum Vierländerturnier
Die Schweizer Handball-Nationalmannschaft der Männer spielt kommende Woche gegen Montenegro, die Kapverden und Tunesien ein Vierländerturnier. Vor der Abreise nach Tunis erklärt Cheftrainer Michael Suter das junge Schweizer Aufgebot, verrät, wie er den Sommer verbracht hat und blickt auf die WM-Qualifikation im März.
Michael Suter, endlich trifft sich die Nati wieder. Hast du den EM-Quali-Frust verdaut?
Michael Suter: Der Frust ist schon länger verdaut. Die Niederlagen waren ärgerlich und knapp, aber ich möchte auch festhalten, dass wir v.a. gegen den Silbermedaillengewinner Dänemark eine sehr gute Leistung gezeigt haben. Wir haben den Blick dann sofort nach vorne gerichtet.
Der letzte Zusammenzug war im Mai. Wie hat der Nati-Trainer seinen Sommer verbracht?
Michael Suter: Wir nutzten die Zeit, um nebst der ersten, eingespielten Formation einen Perspektivkader auf die Beine zu stellen und organisierten viele Trainingseinheiten mit talentierten Spielern. Jetzt freut es mich sehr, dass einige dieser Akteure bereits beim Vierländerturnier in Tunesien von nächster Woche eine Chance kriegen.
Sprechen wir über Tunesien. Andy Schmid fehlt im Kader – warum?
Michael Suter: Wie immer schauen wir die Jahresplanung mit Andy Schmid gemeinsam an. Es macht Sinn, dass er jetzt eine Pause bekommt. So kann sich Andy in Ruhe auf die kommenden Aufgaben mit den Rhein-Neckar Löwen – und auch mit der Nationalmannschaft (im Frühling steht die WM-Qualifikation an, die Red.) konzentrieren. Auch andere stark ausgelastete oder angeschlagene Spieler sollen bewusst eine Pause erhalten. Ziel ist, dass im Frühling alle fit sind.
Das ist die Chance für andere, junge Spieler.
Michael Suter: Alle für Tunesien aufgebotenen Spieler haben ihre Nomination verdient! Wir verlassen uns auf ein Konzept, das sich in der Vergangenheit bewährt hat: Es soll auf einen Mix von routinierten Spielern und talentierten Youngstern gebaut werden können. So setzen wir auch auf die Jungen, zeigen ihnen das grosse Ganze auf. Und da steht langfristig mit der hoffentlich stattfindenden Heim-Euro 2028 (gemeinsam mit Spanien und Portugal, die Red) ein absolutes Highlight an.
Was sind die sportlichen Ziele der Schweiz in Tunesien?
Michael Suter: Montenegro, Tunesien und die Kapverden werden alle in Top-Besetzung antreten und sind favorisiert. Der Fokus liegt aber auf uns selber. Wir geben Vollgas, wollen gut Handball spielen und wenn sich die Chance ergibt, unbedingt gewinnen.
Blickst Du auch schon auf die WM-Qualifikation im März?
Michael Suter: Klar denken wir an März und April, das wird der Höhepunkt der Saison. Deshalb haben wir für Tunesien auch gestandene Leute wie Portner, Röthlisberger, Rubin, Lier oder Meister aufgeboten. Gleichzeitig beobachten wir die Lage genau und schauen, ob einer der Jungen schon im März bereit ist, sodass er die Arrivierten für ein paar Minuten entlasten könnte. Vielleicht werden im Frühling genau sie das Zünglein an der Waage spielen.
Die Schweizer A-Nationalmannschaft bestreitet ab kommenden Donnerstag in Tunis ihre ersten Länderspiele seit Mai. Erst reist das Team von Michael Suter in ein zweitägiges Trainings-Camp nach Genf. Von dort folgt dann die Reise nach Tunesien, wo man ab Donnerstag Montenegro, die Kapverden und den Gastgeber fordert.
Quelle: Raphael Bischof, SHV