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Pfadi gewinnt ein emotional geführtes Spiel

Ein bitterer Nachgeschmack begleitet die Winterthurer beim hart erkämpften Auswärtssieg mit 29:26 (15:13) gegen HSC Suhr Aarau. Bereits nach fünf Minuten musste Roman Sidorowicz verletzt vom Feld und es sieht nicht gut aus für die nächsten Spiele. Das war ein herber Schlag für das Team. Dennoch liessen sich die Pfader durch diesen Ausfall nicht von der Linie abbringen und steigerten sich nach ausgeglichenem Beginn zusehends. Der Sieg geht letztlich absolut in Ordnung.  

Es war die erste wirkliche Playoff-Szene nach gut vier Minuten (2:2), welche zu reden gab. Roman Sidorowicz tankte sich im Gegenstoss gegen aussen vorbei, wurde dabei vom HSC-Portugiesen João Ferraz attackiert und zu Boden gerissen. Wie dann Ferraz auf den untenliegenden Pfader fiel und vor allem mit welcher Wucht, erinnerte schon in der Szene selber und erst recht in der folgenden Zeitlupe stark an einen gesundheitlich ernsthaften Vorfall im Frühling 2019 in Thun zwischen dem HSC-Slowaken Milan Skvaril und dem danach eine Zeitlang ausfallenden Nicolas Raemy. Sidorowicz musste erst gepflegt werden, spielte danach nicht mehr. Der Verdacht: Schlüsselbein gebrochen. Ein gewichtiger Ausfall, den die Winterthurer aber erst mal wegsteckten und dem Gegner, der bis zum 6:4 und 7:5 (13.) in Führung lag, weiter Paroli boten. Der eben von einer Verletzung genesene Adir Cohen musste nun für Sido ran, dem jungen Israeli gelang das vorerst mit mässigem Erfolg. Weil nach einem Timeout (7:6/15.) der Aargauer erst Ferraz danach auch der andere Portugiese Diogo Oliveira verwarfen und Martin Slaninka erstmals an Pfadi-Hüter Dennis Wipf scheiterte, drehten die Winterthurer die Partie dank Rastko Stojkovic, Adir Cohen und Stefan Freivogel zu ihren Gunsten. Fortan waren sie es, welche in Führung lagen, zur Halbzeit mit 15:13.

In den zweiten Durchgang starteten die Gäste mit einem weiteren Treffer Stojkovic’s und legten einen Dreitorevorsprung. Der HSC Suhr Aarau liess natürlich seinerseits nicht locker. Verantwortlich dafür war erneut Leonard Grazioli, sein erst 20 Jahre alter Goalie. Die Pfader scheiterten nun zu oft an ihm, zweimal verschoss Stojkovic gar einen Penalty, einmal gleich auch noch den Nachschuss. Graziolis Paraden beflügelten nun auch sein Gegenüber. Dennis Wipf ist nur zwei Jahre älter, hat in dieser Saison dank guter Arbeit mit seinem Torhütertrainer Matias Schulz enorme Fortschritte erzielt. Auch der aus Basel zugezogene Wipf krallte sich einige Hundertprozentige, welche es den Seinen erlaubte, den Vorsprung in etwa zu bewahren. Sein Mentor Schulz kam dann noch für zwei Penaltys, den ersten von Manuel Zehnder hielt er. Wie ein Altmeister eben. Und die Winterthurer hatten auch diesmal bei ernsthafterem Näherrücken der Aargauer immer eine Antwort parat, diesmal auch mit ihrem nun treffsichereren Spielmacher Kevin Jud oder auch Adir Cohen, welcher seine nun immens wichtige Rolle besser gefunden hatte. Bei ihm wünscht man sich noch etwas mehr Konstanz. Bester Aargauer an diesem Abend war – neben Grazioli – sein Rechtshänder im Rückraum, Tim Aufdenblatten (6/7).

Auch das zweite Spiel sicher gewonnen
Es war natürlich keine Gala zu erwarten gewesen. Dafür eignet sich Paarung nicht unbedingt, erst recht nicht in den Playoff-Halbfinals. Pfadi hat aber, diesmal in der Halle des Gegners, erneut Moral und Stilsicherheit bewiesen. Zum Schluss resultierte ein sicheres 29:26, welches vornehmlich die Leistung aus der ersten Begegnung bestätigte. 29 Treffer gegen einen HSC Suhr Aarau, dessen Defensive zu den besten der Liga zählt, sind in Abwesenheit eines Roman Sidorowicz gut und machen zuversichtlich. Mitte Woche kommt es in Winterthur zum dritten Aufeinandertreffen. Diesmal steht der Gast unter Druck. Verliert er, ist die Saison für ihn vorbei. Das wäre dann so wie es für den unglücklichen Roman Sidorowicz sein wird, wenn die Untersuchungen den ärgerlichen Verletzungsverdacht bestätigen sollten.

HSC Suhr Aarau vs. Pfadi Winterthur 26:29 (13:15)
Samstag, 29. Mai 2021, 18:15 Uhr, Schachen Aarau

Stand Playoff-HF 1: PFA vs. HSC 2:0
Stand Playoff-HF 2: KAD vs. HCK 2:0

HSC Suhr Aarau: Cuckovic, Scheidiger, Grazioli (9 Paraden); Willecke (1), Müller, Reichmuth (1), Zehnder (3/2), Ferraz (6), Oliveira (4), Peter, Aufdenblatten (6), Parkhomenko (2), Muggli, Poloz (1), Slaninka (1), Attenhofer (1).
Trainer: Kaufmann | Reichmuth| Cuckovic
Abwesende: Marjanac; Strebel, Laube (verl.); Cuckovic (n.e.).

Pfadi Winterthur: Schulz (1 Par./Pen., Wipf (10 Paraden); Ott, Tynowski (5), Cohen (4), Dechow, Sidorowicz, Lier (3), Störchli, Heer, Radovanovic (3), Jud (5), Bräm, Freivogel (2), Svajlen, Stojkovic (7/4).
Trainer: Brüngger | Cvetkovic | Schulz
Abwesende: Shamir; Vernier (verl.); Bührer (NLB); Schönfeldt, Pecoraro (üz.), Störchli, Dechow (n.e.).

50 Zuschauer; Schiedsrichter: Jergen | Zaugg; SHV-Delegierter: Rätz | Künzle; Strafen: 5:2, inkl. Rote Karte Oliveira (57.) ; Siebenmeter: 2/4 : 4/6.

ZUSÄTZLICHE WEISUNGEN PLAYOFF (Z.B. ABBRUCH WEGEN CORONA)
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Live auf SRF 2 | Aufzeichnung bei handballTV

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Die Quickline Handball League (QHL) Playoff-Halbfinal-Daten (Stand per 29.05.):

Mi 02.06.2021 17:45|20:15 Uhr ? Pfadi Winterthur HSC Suhr Aarau AXA Arena HF 3 | Sport 1 oder SRF
Sa 05.06.2021 20:15 Uhr HSC Suhr Aarau Pfadi Winterthur Schachenhalle Aarau ev. HF 4
Do 10.06.2021 18:15 Uhr Pfadi Winterthur HSC Suhr Aarau AXA Arena ev. HF 5 | Sport 1 oder SRF

Die Anspielzeit zum 3. Spiel ist offen. Der Entscheid (17:45 oder 20:15 Uhr) fällt am Montagvormittag. 
Kurzfristige Änderungen wegen Corona-Pandemie oder TV-Präferenzen jederzeit möglich.
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