U19-Cheftrainer Stevan Kurbalija im Interview
Die Saison 2021/22 befindet sich in der entscheidenden Phase. So auch für unsere Nachwuchsteams. Darunter unsere U19-Elite, die sowohl im Cupfinal vom 07. Mai 2022 (12.45 Uhr, Mobiliar Arena) sowie im Playoff-Final um den Schweizer Meister (Daten noch offen, Hinspiel am Wochenende des 14./15. Mai auswärts, 21./22. Mai zu Hause) nach den Titeln greift. Mit Blick auf die Möglichkeit, das Double zu gewinnen, zeigt sich Cheftrainer Stevan Kurbalija im Interview begeistert von seinen Jungs, die er als «ziemlich beste Freunde» bezeichnet.
Stevan, was zeichnet deine U19-Jungs aus und steht damit am Anfang der beiden Finaleinzüge?
Stevan Kurbalija: «Das ist schwer zu sagen. Sie hatten bereits in der U15- und U17-Elite zusammen Erfolg und sind dabei einmal Schweizer Meister und einmal Vize-Meister geworden. Diese Entwicklung, die wir früh mit ihnen in Angriff genommen haben, setzen wir in der U19 fort. Wir haben einen Plan mit ihnen hinsichtlich der Trainings, Spiele und der Belastung. Sie sind auch in der Nationalliga B stark involviert – die Erfahrung im Männerhandball zu spielen, tut ihnen gut und gehört zu unserer Philosophie. Die Mannschaft ist zudem körperlich und athletisch sehr weit. Ihre Grösse und Beweglichkeit sind im heutigen, modernen Handball sicherlich von Vorteil. Das wichtigste jedoch ist, dass sie eine top Einstellung und einen top Charakter haben. Sie sind «ziemlich beste Freunde», sind tagtäglich zusammen, auch wenn sie mal kein Training haben. Sie besuchen gemeinsam die Spiele der anderen Pfadi-Teams, gehen zusammen Essen, treiben Sport. Ihr Teamgeist macht es mir als Trainer sehr einfach, mit ihnen zu arbeiten.»
War es absehbar zu Beginn der Saison, dass ihr die beiden Finals erreichen könntet?
Stevan Kurbalija: «Absolut. Wir hatten uns von Saisonbeginn an vorgenommen, alle Titel zu holen und dabei so lange wie möglich ungeschlagen zu bleiben. Ich bin überzeugt davon, dass wir ohne Niederlage durch die Saison marschiert wären, hätten wir nicht dieses unglaubliche Verletzungspech gehabt. Wir hatten drei schwere Verletzungen während der Saison zu beklagen. Dadurch haben einige Schlüsselspieler wirklich viele Spiele verpasst. Trotz der Ausfälle und der Schwierigkeiten im NLB-Team haben wir viel gewonnen, auch wenn wir dabei nicht immer so dominant waren. Wir haben nur drei Niederlagen erlitten, in denen uns die Wechseloptionen fehlten. Grundsätzlich war es aber doch absehbar, dass wir eine dominante Rolle spielen werden in dieser Saison. Ich wusste, was mir für Jungs dafür zur Verfügung stehen und was für eine Polyvalenz und für einen Charakter sie haben.»
Wie schwer war es dabei, allem und insbesondere euren hohen Ambitionen gerecht zu werden?
Stevan Kurbalija: «Diese Siegermentalität gehört zur Pfadi-Philosophie, die wir ihnen in ihrer Laufbahn als Nachwuchsspieler einimpfen wollen. Jedes Spiel, egal gegen welchen Gegner, egal in welcher Halle, wollen wir gewinnen. Sie spielen für sich und für Pfadi. Sie spielten bereits im U17-Nachwuchs eine dominante Rolle und konnten dieses Gefühl mitnehmen. Wie sie dies eine Altersstufe höher umgesetzt haben, ist überragend. Ihr Glauben an sich und ihre Stärken ist stets präsent. Sie haben diese gegenüber den Gegnern spürbar gemacht.»
Was bedeutet es für deine Jungs, in den beiden Finals zu stehen?
Stevan Kurbalija: «Unglaublich viel. Sie freuen sich sehr darauf. Ihre Emotionen nach den Spielen haben gezeigt, was ihnen dies bedeutet. Konzentration, Motivation und Fokus sind bei ihnen enorm hoch. Die Finals sind natürlich bereits stark präsent und sie werden alles dafür unternehmen, beide Titel zu gewinnen.»
Was bedeutet es dir als Trainer, in den beiden Finals zu stehen?
Stevan Kurbalija: «Eine gewisse Belohnung. Ich bin ein Ausbildner und möchte, dass sie irgendwann in der QHL spielen. Titel sind immer schön. Für mich sind es kleine Bestätigungen und Belohnungen für unsere täglich harte Arbeit. Ich freue mich darauf, auch weil uns die Chancen dazu wegen Corona zuletzt leider verwehrt blieben. Das war nicht einfach hinzunehmen.»
Was bedeutet es für Pfadi Winterthur Handball, in den beiden Finals zu stehen?
Stevan Kurbalija: «Viele wissen, dass wir im Nachwuchs hervorragende Arbeit leisten. Dass wir mit zwei von vier Elite-Teams im Playoff-Final sowie mit der U19 im Cupfinal stehen bestätigt dies. Titel zu holen und danach zu streben gehört zu unserer DNA. Wir werden jedoch weiterhin keine Entwicklung der Spieler riskieren, nur um Titel zu gewinnen. Vereinsintern werden die Teams aber auch zu Vorbildern für die nächste Generation an Nachwuchsspielern bzw. kommenden Jahrgänge, die das miterleben und entsprechend ebenfalls schaffen wollen.»
Und die Finalspiele sind zudem unglaublich wertvolle Erfahrungen im Hinblick auf die Zukunft…
Stevan Kurbalija: «Absolut. Im Männerhandball gewinnen jene die Titel, die dies bereits einmal erlebt haben – siehe Rastko Stojkovic. Das Wissen, wie man Titel gewinnt, ist unbezahlbar.»
Was erwartest du für einen Cupfinal gegen die SG Pilatus?
Stevan Kurbalija: «Das wird sicher kein einfaches Spiel. Pilatus hat eine starke Mannschaft. Der ganze Verein arbeitet im Nachwuchs ebenfalls hervorragend. Beidseits stehen einige Nachwuchs-Nationalspieler auf dem Feld. In der Meisterschaft haben wir zwei Mal ziemlich kontrolliert gewonnen, jedoch wird dies in Bern ein anderes Spiel werden. Im Cup ist alles möglich und es gibt keinen richtigen Favoriten. Besonders zu dieser frühen Anspielzeit. Ich erwarte ein interessantes und schönes Spiel. Wir werden alles unternehmen, um das Spiel und den Titel zu gewinnen.»
Über unseren U15-Elitenachwuchs und dessen Playoff-Finalteilnahme erscheint bald ebenfalls ein Interview mit Trainer und Nachwuchschef Valentin Bay.
Bilder: Martin Deuring | deuring.photography.com
Die Finalspiele unseres Elite-Nachwuchs im Überblick
U15-Elite vs. SG Pilatus:
Playoff-Final Hinspiel So., 08. Mai 2022, 17.00 Uhr, AXA ARENA | Mit Livestream auf Asport
Playoff-Final Rückspiel Sa., 21. Mai 2022, 12.00 Uhr, Maihof Luzern
U19-Elite vs. SG Pilatus (Cup-Final):
Cupfinal Samstag, 07. Mai 2022, 12.45 Uhr, Mobiliar Arena Gümligen
U19-Elite vs. HSC Suhr Aarau (Playoff-Final):
Playoff-Final Hinspiel So., 15. Mai 2022, 16.00 Uhr, Schachenhalle
Playoff-Final Rückspiel So., 22. Mai 2022, 15.00 Uhr, AXA ARENA | Mit Livestream auf Asport