Roman Sidorowicz im Interview.
Roman Sidorowicz gab am Mittwoch, 26. Januar 2022 offiziell bekannt, dass er am Ende der Saison 2021/22 vom Spitzenhandball zurücktreten und damit seine erfolgreiche Karriere beenden wird. Wir haben mit ihm über die Beweggründe gesprochen:
Die Entscheidung, deine Karriere zu beenden, ist dir sicherlich schwer gefallen – wie froh bist du, dass es nun offiziell wurde?
Roman Sidorowicz: «Ja, das ist so. Ich habe mich bereits im März 2021 für das Aufnahmeverfahren der neuen Ausbildung angemeldet und habe seither viele Gespräche geführt. Jetzt, wo es nun offiziell ist, kann ich mich auf den Rest der Handball-Saison konzentrieren und meine letzten Monate als professioneller Handballspieler geniessen.»
Wie gestaltete sich der Prozess zur Entscheidungsfindung?
Roman Sidorowicz: «Handball lag für mich jahrelang an erster Stelle, nun aber merkte ich immer mehr, dass es mir ein grosses Anliegen ist, in meine weitere berufliche Laufbahn nach dem Handball zu investieren. Es freut mich sehr dass ich mit einer Tätigkeit beginnen kann, die mich sehr interessiert und die ich mir auch sehr gut für den Rest meiner beruflichen Karriere vorstellen kann. Es war ein längerer Prozess, der nicht einfach war – aber es ist für mich die richtige Entscheidung.»
Wie viel Respekt hast du davor, ab Sommer ohne Handball zu sein?
Roman Sidorowicz: «Der Respekt ist sicher da nun damit aufzuhören, nachdem ich 23 Jahre fast täglich Handball spielen durfte. Doch genau weil ich mich so intensiv mit der Entscheidungsfindung beschäftigt habe, bin ich mir sicher, dass ich mit meiner neuen beruflichen Tätigkeit eine neue Leidenschaft entwickeln kann und so die schönen Seiten des Handballsports auch kompensieren kann.»
Was/wen wirst du am meisten vermissen?
Roman Sidorowicz: «Da gibt es viele Dinge, aber am meisten der Teamspirit bei Pfadi wie auch in der Nationalmannschaft. Und natürlich auch ein paar enge Freundschaften, die ich über die letzten Jahre geschlossen habe.»
Wie gross ist die Vorfreude auf den beruflichen Einstieg?
Roman Sidorowicz: «Die Vorfreude ist sehr gross, eine neue Aufgabe zu bewältigen, in der ich auf eine neue Art und Weise gefordert werde, geistig wie auch physisch.»
Was löst es bei dir für Gefühle aus, wenn du an dein letztes Spiel im Pfadi-Trikot denkst?
Roman Sidorowicz: «Was das für Gefühle sein werden, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht beurteilen. Ich weiss aber auf jeden Fall, dass ich dann auf eine sehr schöne Zeit zurück blicken kann und mich aber auch auf das was vor mir liegt, freuen kann.»
Welche bisherigen Handball-Highlights sind dir aus deiner erfolgreichen Karriere besonders hängengeblieben?
Roman Sidorowicz: «Sicherlich die unterschiedlichen Erfolge, die wir als Mannschaft miteinander feiern konnten. Dann natürlich aber auch der plötzliche Schritt in die Bundesliga zur MT Melsungen mitten in der Saison, was handballerisch ein grosses Highlight für mich war.»
2018 hat dich dein Weg in die Bundesliga zur MT Melsungen geführt – wie besonders war es für dich, in der stärksten Liga der Welt zu spielen?
Roman Sidorowicz: «Es war ein sehr spannendes Erlebnis für mich. Ich konnte mich sowohl sportlich als auch menschlich weiterentwickeln und mir so einen meiner Lebensträume erfüllen.»
Wie besonders war es für dich, das Nationalmannschaftstrikot tragen zu dürfen?
Roman Sidorowicz: «Sehr besonders! Es macht mich stolz 7 Jahre Teil der Nationalmannschaft gewesen zu sein und mit ihr an der Europameisterschaft und der Weltmeisterschaft teilgenommen zu haben.»
Welche Ziele verfolgst du noch auf deiner Abschiedstournee?
Roman Sidorowicz: «Die Ziele des Teams bleiben bestehen und haben oberste Priorität. Da werde ich weiterhin mein Bestes geben, um diese zu erreichen.»
Gibt es bereits Pläne, Pfadi bzw. dem Handball in einer Form treu zu bleiben?
Roman Sidorowicz: «Ich werde Pfadi und das Team sicherlich stets weiterverfolgen und bleibe natürlich ein treuer Fan.»